Dr. Peter Brenner – Vortragsexposé – Wintersemester 2005/2006

VORTRÄGE IN DER MUSIKWISSENSCHAFT
Vortragsreihe des Musikwissenschaftlichen Instituts
zum Themenschwerpunkt des Studium generale
NORMEN UND KULTUREN

Dr. Peter Brenner (Mainz)

Was ist Werktreue bei der Inszenierung von Opern?

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 19.15 Uhr
Hörsaal des Musikwissenschaftl. Instituts (Philosophicum, linker Vorbau)

Der Vortrag stellt einen Versuch dar, dieses Thema, das in zunehmendem Maße – und nicht immer sach¬lich – diskutiert wird, von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Wo liegen die Grenzen für die Interpretation und wodurch werden sie bestimmt? Wie stark darf die Subjektivität bei der Realisierung des Werkes sein? Worin besteht die Verantwortung der Interpreten gegenüber den Autoren und gegenüber dem Publikum? Das sind einige der Fragen, die an diesem Abend aufgeworfen werden. – Das Thema wird an Hand des Musiktheaters behandelt, da es vielschichtiger als das Sprechtheater und daher noch besser geeignet ist, die Problematik aufzuzeigen. Dabei geht es nicht darum, zu einzelnen Inszenierungen – positiv oder negativ – Stellung zu nehmen, sondern darum, grundsätzliche Fragen zu erörtern.

Dr. Peter Brenner wurde als Doktor juris an der Universität Wien promoviert und absolvierte sein Musikstudium an der Aka¬demie für Musik und darstellende Kunst in Wien mit der Reifeprüfung. Er war Regieassistent von Dr. Günther Rennert bei den Salzburger Festspielen und von 1965–69 Assistent und Abendspielleiter an der Deutschen Oper am Rhein. 1969–73 übernahm er die Oberspielleitung der Oper an den Städtischen Bühnen Freiburg, 1973–84 die am Theater Bremen. 1984–91 wurde ihm die Intendanz des Staatstheaters Darmstadt übertragen, 1991–99 die des Staatstheaters Mainz.
Dr. Brenner ist Ehrenmitglied des Bremer Theaters, Träger der höchsten kulturellen Auszeichnung der Stadt Mainz (Stadtsiegel in Silber), Mitglied der Gesellschaft zur Förderung der Richard-Wagner-Gesamtausgabe und Mitglied des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz.
Er inszenierte als Gast u. a. an der Bayerischen und der Hamburgischen Staatsoper, an der Welsh National Opera, bei den Schwetzinger Festspielen, am Opernhaus Zürich, an der Oper der Stadt Köln, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an den Opernhäusern in Mannheim, Nürnberg, Wiesbaden, Hannover usw. Von 1988–91 war er als Regisseur bei den Salzburger Festspielen (Eröffnung mit Mozarts »La clemenza di Tito«) und den Osterfestspielen Salzburg tätig. – Er arbeitete u. a. mit den Dirigenten Riccardo Muti, Sir Colin Davies, Wolfgang Sawallisch, Kurt Masur, Peter Schneider, Horst Stein und Jun Märkl zusammen. – Lehraufträge führten ihn an die Folkwang Hochschule Essen (Dozent der Opernschule), an die Staatliche Musikhochschule Freiburg (szenischer Leiter der Opernschule) und an die Universität und Musikhochschule Hamburg (Dozent für die Hauptfächer des gemeinsamen Lehrganges für Musiktheater-Regie). – Von den Verlagen Ricordi, Schott, Sonzogno, Peters Frankfurt, Universal-Edition Wien und Bärenreiter wurde er mit Opern-Übersetzungen beauftragt.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
PD Dr. Daniela Philippi (Mainz)
»... nicht ohne Divertissements ...« – Theaternormen in Paris und ihre Konsequenz für Christoph Willibald Glucks Cythère assiégée
Donnerstag, 15. Dezember 2005, 19.15 Uhr, Hörsaal des Musikwissenschaftlichen Instituts