Themenschwerpunkt des Studium generale
Europa – Ideen und Identitäten
Prof. Dr. Florian Klaeger
Professor für Englische Literaturwissenschaft, Fachgruppe Anglistik und Amerikanistik, Universität Bayreuth
Shakespeare und Europa
Montag, 23. Januar 2023, 18:15 Uhr, online
Der Link zum Livestream wird spätestens am Tag des Vortrags auf www.studgen.uni-mainz.de/rvl-tsp-europa-winter-2022-23/ veröffentlicht.
Der Vortrag wird zudem auch nachträglich als Aufzeichnung zur Verfügung stehen (vorbehaltlich der Zustimmung des Vortragenden).
An Shakespeares Dramen lässt sich die Rolle der Literatur für die Herausbildung und Verhandlung von Europaideen und europäischen Identitäten prägnant nachvollziehen. Sein Werk hatte und hat immensen Einfluss auf die europäische Literatur, und auch in den jüngeren Debatten um das Verhältnis zwischen Großbritannien und Europa ist er häufig Bezugspunkt. Seine Dramen werden auf unterschiedlichste Weise gedeutet, um tagespolitischen Haltungen kulturhistorische Tiefe zu verleihen. Der Vortrag möchte zunächst zeigen, wie Europa in den Dramen Shakespeares dargestellt wird und welche Europaideen bzw. europäischen Identitäten sich daraus ergeben. Dann soll skizziert werden, welche Rolle Shakespeare in den öffentlichen Debatten um den Brexit spielte. Abschließend wird exemplarisch ein Ausblick gegeben auf die Präsenz Shakespeares in der jüngsten britischen Literatur über den Brexit.
Prof. Dr. Florian Klaeger ist Professor für Englische Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth. Er studierte Englisch und Geschichte in Mainz und Galway und wurde 2005 mit einer Arbeit zu Geschichtsdarstellungen bei Shakespeare und seinen Zeitgenossen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf promoviert. Die Habilitationsschrift zum englischen Gegenwartsroman wurde 2014 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster angenommen, wo Klaeger u.a. 2012–2015 ein Forschungsprojekt zur Verhandlung nationaler und europäischer Identitäten in der britischen Literatur leitete. Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre zählen die Konstruktion kollektiver Identitäten in der frühneuzeitlichen englischen Literatur, das Verhältnis von Literatur und Naturwissenschaft im England der frühen Neuzeit und die Theorie literarischer Form.
Einschlägige jüngere Publikationen: Early Modern Constructions of Europe: Literature, Culture, History (Routledge 2016, hg. mit Gerd Bayer); Europa gibt es doch… Krisendiskurse im Blick der Literatur (Fink 2016, hg. mit Martina Wagner-Egelhaaf); "Insularity, Invasion and Identity: 'European' National Genesis in Sixteenth- and Seventeenth-century English Historiography", in: Journal for the Study of British Cultures 22 (2015), S. 159–176; "Harmonie ist eine Strategie: Gattungs- und Formwissen in Ali Smiths 'Brexit-Roman' Autumn", in: Reto Rössler, Wolfgang Johann, Iulia-Karin Patrut (Hrsg.): Transformationen Europas in der Literatur und Ästhetik des 20. und 21. Jahrhunderts: zur Ästhetik und Wissensgeschichte der interkulturellen Moderne (transcript, 2019), S. 371–388.
Abschließender Vortrag in dieser Reihe:
Jonas Biel, M. A. · Tobias Finger, M. A.
Wissenschaftliche Mitarbeiter, Forschungsprojekt Football as the basis for social cohesion in Europe FANZinE, Institut für Politikwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Fußball, Identität und sozialer Zusammenhalt in Europa
Montag, 30. Januar 2023, 18:15 Uhr