Mainzer Universitätsgespräche online
Versprechen der Hirnforschung.
Das Manifest der Neurowissenschaften revisited
Prof. Dr. Heiko Luhmann
Professor für Physiologie, Direktor des Instituts für Physiologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Das Manifest der Hirnforschung – welche Aussagen und Prognosen waren richtig, welche waren falsch?
Montag, 19. April 2021, 18:15 Uhr,
Infos zur Online-Teilnahme unter www.studgen.uni-mainz.de
Das 2004 veröffentlichte Manifest der Hirnforschung löste eine heftige und nicht erwartete Welle von Reaktionen aus. Es wurden nicht nur mehrseitige Artikel in diversen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht und kontroverse Diskussionen in Rundfunk und Fernsehen geführt, sondern es wurde sogar ein Gegenmanifest der Psychologie veröffentlicht. Im Vortrag werden die im Manifest der Hirnforschung genannten Aussagen und Prognosen kritisch beleuchtet. Welche Entwicklungen sind tatsächlich eingetreten, welche Prognosen wurden sogar übertroffen und welche Verheißungen waren übertrieben? Prof. Luhmann wird anhand aktueller Forschungsarbeiten und neuester Publikationen darstellen, welche Erfolge die Hirnforschung vor allem bei der experimentellen Analyse von hunderten oder tausenden Nervenzellen erzielt hat, im Manifest als "mittlere Ebene" bezeichnet.
Heiko Luhmann: Nach dem Studium der Biologie an der Universität Bremen Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt. Einem dreijährigen Forschungsaufenthalt an der Stan-ford University folgten Assistenzzeiten an der Unimedizin Köln und an der Charité in Berlin. C3-Professor am Institut für Neurophysiologie der Universität Düsseldorf und seit 2002 Professor für Physiologie an der Universitätsmedizin Mainz. Prof. Luhmann war Sprecher von zwei DFG-geförderten Graduiertenkollegs und einer internationalen, DFG/SNF-geförderten Forschungsgruppe. Seine Forschungsschwerpunkte sind Hirnentwicklung, Neurophysiologie des Cortex und Pathophysiologie.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs
(Karl-Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie, Universität Heidelberg)
Warum die Wirklichkeit nicht im Gehirn ist. Kritik des Neurokonstruktivismus
Montag, 26. April 2021, 18:15 Uhr