Mainzer Universitätsgespräche
Vom Sinn des Hörens. Natur, Kultur, Kunst
Prof. Dr. Stefan Kölsch
Professor for Biological Psychology and Music Psychology, Department of Biological and Medical Psychology, Faculty of Psychology, Universität Bergen, Norwegen // Gastwissenschaftler, Abteilung Neuropsychologie, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Good Vibrations: Musik und Emotionen im Gehirn
Dienstag, 9. November 2021, 18:15 Uhr
Infos zur Online-Teilnahme unter www.studgen.uni-mainz.de
Wie entstehen Emotionen im Gehirn? Und wie können wir die Hirnaktivität dabei durch Musik beeinflussen? Der Referent behandelt diese Fragen anhand der Quartett-Theorie der Emotionen, einer Emotionstheorie, die er vor wenigen Jahren mit Kolleg:innen der Freien Universität entwickelt hat. Diese Theorie beschreibt vier Affektsysteme im Gehirn. "Affekt" bedeutet hier "in eine Stimmung versetzen" und mit den Affektsystemen sind bildhaft die Quellen von Emotionen gemeint. Musik kann auf alle Affektsysteme so einwirken, dass es unserer Gesundheit dient. Sie kann uns aktivieren oder beruhigen, uns Spaß machen und Schmerzen lindern, uns bewegen oder zu Tränen rühren und uns bei negativen Verstimmungen wieder zuversichtlich stimmen.
Stefan Kölsch ist Professor am Institut für Biologische und Medizinische Psychologie der Universität Bergen (Norwegen). Er hat Master-Abschlüsse in Musik, Psychologie und Soziologie und promovierte und habilitierte am Max-Planck-Institut für Kognitive Neurowissenschaften, wo er nach seiner Postdoktorandenzeit an der Harvard Medical School (Boston, USA) auch die unabhängige Nachwuchsgruppe "Neurokognition der Musik" leitete.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Neurokognition von Musik, neuronale Korrelate von Emotionen, Musiktherapie, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Musik und Sprachverarbeitung, neuronale Korrelate von Kognition und Handlung, emotionale Persönlichkeit und das Unbewusste.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Tobias Moser
Direktor des Instituts für Auditorische Neurowissenschaften, Universitätsmedizin Göttingen
Wie Hören funktioniert und wie es in der Zukunft wiederhergestellt werden könnte
Dienstag, 23. November 2021, 18:15 Uhr