Das Ehepaar Krzemieniewski ǀ freie Lizenz
Dr. Iwona Dadej
Historisches Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau
Power couple in der Akademia?
Am Beispiel von einigen Familienkonstellationen von polnischen WissenschaftlerInnen
Montag, 16. Januar 2023, 18:15 Uhr, online
Link zum Livestream am 16.01.23, Beginn 18:15 Uhr: → https://bbb.rlp.net/b/kow-iet-qjo-rmc
Viele wissen, wer Max Weber war, einige kennen den Namen von Rudolf Weigl und jeder Mensch kennt den lustigen Herrn mit zerzaustem Haar, der die Formel E=mc2 der Welt präsentierte. Geniale Wissenschaftler und public intellectualls? Zweifelsohne.
Was verbirgt sich jedoch hinter der offiziellen Fassade und wer arbeitet mit den Forschern im Labor oder in der Schreibstube Hand in Hand? Und wer kümmert sich um den reibungslosen Ablauf des Alltags von einem Forscher?
In meinem Vortrag gehe ich auf einige Beispiele von Ehepaaren aus der "polnischen" Wissenschaftsgeschichte im 20 Jahrhundert ein. Ich frage danach, welche Machtverhältnisse herrschten in den Forscherfamilien, welche Rollen übernahmen dabei die Ehefrauen? Lassen sich Parallelen zu anderen europäischen Kontexten feststellen?
Iwona Dadej: Historikerin, Absolventin der Jagiellonen Universität in Krakau, promoviert wurde sie an der Freien Universität Berlin zum Thema Transnationale Verflechtungen und internationalen Organisationen der deutschen und polnischen Akademikerinnen in der Zwischenkriegszeit.
Derzeitig ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin (adiunkt) am Tadeusz-Manteuffels-Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau (IH PAN).
Am IH PAN leitet sie derzeitig ein Editionsprojekt Die Patriotinnen von Morgen? Unabhängigkeitskämpfe, ziviles Engagement und Bildungsarbeit von Polinnen im Spiegel der Nachlässe von Museum für Verdienstvolle Frauen in Lemberg (1929–1939) sowie der Ersten Bibliographie von Frauenwerken (1910). Iwona Dadej kommentierte die Ausgabe: Patriotki jutra? Działania niepodległościowe, postawy obywatelskie i praca edukacyjna Polek we Lwowie (1863–1939) w świetle materiałów zebranych przez Muzeum Zasłużonych Polek we Lwowie oraz Ossolineum. Edycja i komentarz, und ist Teilnehmerin eines OPUS Lab Projektes (Finanzierung von NCN) über polnisch-tschechoslowakische akademische Netzwerke nach 1945.
Sie ist Mitbegründerin des Lucja-Charewiczowa-Arbeitskreises für Frauen- und Geschlechtergeschichte am Historischen Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Seminarium Historii Kobiet i Plci Kulturowej im. Lucji Charewiczowej).
Forschungsschwerpunkte:
• Geschichte der (europäischen) Frauenbewegungen um 1900;
• Geschichte der Historiographie;
• akademische Migrationsbewegungen in Geschlechterperspektive
• Wissenschaftsgeschichte
• Frauen- und Geschlechtergeschichte
• transnationale Geschichte
Publikationen:
Beruf und Berufung transnational. Deutsche und polnische Akademikerinnen in der Zwischenkriegszeit, fibre Verlag Osnabrück 2019.
Habilitacja – bariera czy kariera? Porządek płci w polskiej kulturze akademickiej pierwszej polowy XX wieku, wydawnictwo Neriton, Warszawa 2022.