Mainzer Universitätsgespräche online
Versprechen der Hirnforschung.
Das Manifest der Neurowissenschaften revisited
Prof. Dr. Moritz Helmstaedter
Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Department of Connectomics, Frankfurt am Main ǀ Professor für Neuronale Netzwerke, Radboud Universität, Nijmegen, Niederlande
Die Karten des Denkens:
Neuronale Netzwerke und Connectomics
Montag · 14. Juni 2021 · 18:15 Uhr
Infos zur Online-Teilnahme unter www.studgen.uni-mainz.de
Das neue Forschungsfeld der "Connectomics" hat zum Ziel, die Netzwerke der Nervenzellen in den Gehirnen von Säugetieren wie dem Menschen in ihrer ganzen Komplexität zu vermessen. Hierfür nutzen die Forscher neue 3-dimensionale Elektronenmikroskope und Methoden aus der künstlichen Intelligenz, um die gewonnenen riesigen Datenmengen zu analysieren. Moritz Helmstaedter ist einer der Pioniere dieses Forschungsfelds und wird berichten, wo die Grundlagenforschung zu diesem Thema steht. Ein besonders interessanter Aspekt dieser Arbeiten ist die Vermutung, dass durch solche Netzwerkanalysen von biologischen Computern, unseren Gehirnen, auch neuartige Methoden für die künstliche Intelligenz gewonnen werden können, die alle heutigen Ansätze in Energieeffizienz und Datennutzung bei weitem übertreffen würden.
Moritz Helmstaedter ist wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor der Abteilung Connectomics am Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Geboren 1978 in Berlin, führte ihn die akademische Ausbildung nach Heidelberg, wo er Medizin und Physik studierte und bei Nobelpreisträger Bert Sakmann promovierte. 2011 ging er als Forschungsgruppenleiter ans Max-Planck-Institut für Neurobiologie, München, bevor er 2014 nach Frankfurt berufen wurde. Seit 2016 zudem Extraordinarius an der Radboud Universität Nijmegen.
Seine Forschung hat die Kartierung der Nervenzellnetzwerke in Säugetiergehirnen zum Ziel, hier leistet seine Abteilung Pionierarbeit im noch jungen Forschungsfeld der "Connectomics".
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Hannah Monyer
(Ärztliche Direktorin der Abteilung Klinische Neurobiologie, Universitätsklinikum Heidelberg und Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ, Heidelberg
"Vergessen" aus neurowissenschaftlicher Perspektive
Montag · 28. Juni 2021 · 18:15 Uhr