Veranstaltungen für Studierende unserer Bachelor- und Mastermodule

Bachelor-Modul "Interdisziplinarität"

Im Sommersemester 2024 können Sie im Bachelor-Modul "Interdisziplinarität" unter folgenden Themen und Zusammensetzungen wählen:
 

Vorlesungsreihe "Stadt[t]räume. Entwicklung und Zukunft der Urbanität"
Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen, Mo, 18:15–19:45 Uhr
(Ausnahme am 22.04.24: Beginn 19:00 Uhr)

Städte sind als Reaktion auf soziale, wirtschaftliche und kulturelle Bedürfnisse entstanden. Der Übergang von nomadischem Leben zu sesshaften Gemeinschaften ermöglichte die Entwicklung von Handel, Arbeitsteilung und kulturellem Austausch. Städte wurden Zentren von Innovation, Kultur und Fortschritt in menschlichen Gesellschaften. In den letzten Jahrhunderten hat die Industrialisierung die Urbanisierung vorangetrieben, was zu einer rasanten Zunahme von Bevölkerung und Infrastruktur in städtischen Gebieten führte.
Die Zukunft der Urbanität zeichnet sich durch mehrere Schlüs­seltrends ab. Die fortschreitende Digitalisierung könnte die Art und Weise, wie Städte funktionieren, grundlegend verändern. Intelligente Technologien sollen die Effizienz von Verkehr, Energieverbrauch und städtischen Dienstleistungen verbessern. Gleichzeitig werden nachhaltige Praktiken und umweltfreundliche Infrastrukturen eine zunehmend wichtige Rolle spielen, um den ökologischen Fußabdruck von Städten zu minimieren.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die soziale Entwicklung der Urbanität. Städte werden weiterhin Schnittpunkte von kulturell unterschiedlichen menschlichen Lebensweisen sein, und die Förderung von sozialer Integration und Gleichberechtigung wird entscheidend sein, um eine inklusive und weitgehend konfliktfreie Stadt zu schaffen. Gemeinschaftsprojekte, öffentliche Räume und kulturelle Veranstaltungen sollen dazu beitragen, das soziale Gefüge in städtischen Gebieten zu stärken.
Die Zukunft der Städte wird von Innovation, Digitalisierung und sozialer Integration geprägt sein, um lebenswerte, effiziente und umweltfreundliche urbane Räume zu schaffen. Insgesamt steht die Entwicklung der Urbanität vor der Herausforderung, eine ausgewogene Balance zwischen Fortschritt und Nachhaltigkeit zu finden. Diese Balance wollen wir diskutieren mit Wissenschaftler*innen und Fachleuten aus Anthro­pologie, Architektur, Humangeographie, Medizin, Neurowissenschaften, Philosophie, Stadt- und Verkehrsplanung sowie Umweltwissenschaften. Mehr erfahren

+ eine der beiden Begleitübungen:

Übung "Stadt[t]räume I"
Dr. Thomas Vogt, Mo, 14:15–15:45 Uhr

Übung "Stadt[t]räume II"
Dr. Thomas Vogt, Mo, 12:15–13:45 Uhr

Die Übung begleitet die interdisziplinäre Vorlesungsreihe "Stadt[t]räume. Entwicklung und Zukunft der Urbanität" und diskutiert die Vorträge sowie weitere Aspekte des Themas. Mehr erfahren

 

Vorlesungsreihe "Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen"
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, Di, 18:15–20:00 Uhr

Moderne Medizin – mit ihren wachsenden Möglichkeiten, unser Leben, Sterben und Kranksein zu beeinflussen – wirft zahlreiche ethische Fragen auf.
Manche dieser Fragen haben bereits eine längere Vorgeschichte, andere stellen sich brandneu; manche gehen uns als Individuen an, andere als Gesellschaft. Bettina Schöne-Seifert führt uns an zehn Abenden jeweils hinein in eine bestimmte medizinethische Kontroverse mit ihren sachlichen Hintergründen und widerstreitenden Positionen. So wird es etwa ein Mal darum gehen, ob wir in "guten Tagen" darüber bestimmen dürfen, wie man uns im Fall einer späteren schweren Demenz behandelt: Antibiotika bei einer anderenfalls tödlichen Lungenentzündung? Forciertes Füttern trotz Wegdrehen des Kopfes? Ein anderer Abend widmet sich der Forschung an frühen menschlichen Embryonen, wie sie in zahlreichen anderen Ländern zum Nutzen von Wissenschaft und medizinischem Fortschritt erfolgt, bei uns aber strikt verboten ist. Wie steht es argumentativ mit dem Streit um die Homöopathie? Wie mit dem Anspruch auf medizinische Versorgung in allen Teilen der Welt? Wie mit den konkurrierenden Vorstellungen davon, was wir als Tod eines Menschen ansehen? Wie schließlich mit dem Einsatz biomedizinischer Mittel zu Zwecken der Verbesserung ganz gesunder Menschen?
Zu vielen dieser Fragen haben wir alle starke Überzeugungen und Intuitionen. Doch vielleicht verdienen sie, auf den Prüfstand gestellt zu werden? Und zudem: Selbst wenn es keine Moraltheorie gibt, die hier umfassende und unkontroverse Antworten liefern könnte, kann man an den konkreten Fragestellungen auch etwas über das moralische Argumentieren selbst erfahren: Darüber, dass man nicht alle Fragen des Erlaubten oder Gebotenen dem geltenden Recht überlassen sollte. Darüber, dass gute ethische Argumente sich in mehreren Handlungszusammenhängen bewähren müssen. Und darüber, dass medizinethische Herausforderungen Spaß machen können, auch wenn sie gelegentlich provozieren.
In ihren Vorlesungen wird Bettina Schöne-Seifert Fragen nach dem richtigen Handeln diskutieren, die sich für unsere heutige Gesellschaft und die moderne Medizin neu oder anders stellen als in früheren Zeiten. Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht? Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben? Zehn aktuelle und strittige Themen stehen im Zentrum der Vorlesungen, die erläutern werden, was jeweils genau in Frage steht und welchen Beitrag die Ethik zu den Antworten leisten kann, über die wir uns verständigen müssen. Mehr erfahren

+ die Begleitübung:

Übung "Ethische Fragen in der modernen Medizin"
Dr. Andreas Hütig, Do, 12:15–13:45 Uhr

Die Übung begleitet die Gutenberg-Stiftungsprofessur 2024 zum Thema "Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen", diskutiert die Vorträge der Reihe und weitere Aspekte in interdisziplinärer Perspektive und unter Einbezug vielfältiger wissenschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Aspekte. Mehr erfahren

 

Vorlesung "Von der wissenschaftlichen Revolution zur Replikationskrise: Schlüsselfragen der Wissenschaftsreflexion"
Prof. Dr. Cornelis Menke, Do, 12:15–13:45 Uhr

Im Zentrum der Vorlesung stehen die klassischen und aktuellen Auseinandersetzungen um den Status der Wissenschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft: Die Vorlesung spannt einen Bogen von den "großen" Debatten der Wissenschaftsforschung (Ist die wissenschaftliche Methode rational? Existiert eine "wissenschaftliche Methode" überhaupt? Gibt es wissenschaftlichen Fortschritt? Wie ist die Aussage zu verstehen, wissenschaftliche Tatsachen seien "sozial konstruiert"?) zu aktuellen Kontroversen um die Glaubwürdigkeit und Integrität der Wissenschaft – der Klimaforschung und der Ernährungsforschung ("Zuckerverschwörung") oder der "Replikationskrise" in der Psychologie.
Die Vorlesung soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Grundkenntnis wichtiger Kontroversen vermitteln und sie in die Lage versetzen, gegenwärtige Diskussionen eigenständig und reflektiert zu beurteilen. Sie verfolgt dabei einen interdisziplinären Ansatz und verbindet wissenschaftsphilosophische, -historische und -soziologische Ansätze; ein Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung einzelner Fallstudien. Mehr erfahren

+ die Übung:

Übung "Verhaltensökonomik: Kritik des Mainstreams oder neue Orthodoxie?"
PD Dr. Ralf-Meinard Kuhlmann, Di, 16:15–17:45 Uhr

In den herrschenden Modellen der Ökonomik wird angenommen, dass die Akteure sich perfekt rational verhalten, nur auf ihren eigenen Nutzen schauen und unbegrenzte Willenskraft haben. Natürlich ist Ökonomen nicht entgangen, dass dies in der Realität nicht zutrifft. Es gebe aber, so die gängige Argumentation, gute Gründe dafür, solche idealisierten Annahmen dennoch zu verwenden. Die Verhaltensökonomik, eine Art Kombination aus Psychologie und Ökonomik, konzentriert sich dagegen genau auf das Versagen dieser Annahmen. Und tatsächlich zeigt sich in zahllosen empirischen Untersuchungen, dass die Verletzungen gravierend und systematisch sind.
In dieser Veranstaltung wollen wir uns zunächst einen Eindruck von den empirischen Ergebnissen der Verhaltensökonomik verschaffen. In der zweiten Hälfte wollen wir uns kritisch mit der Verhaltensökonomik auseinandersetzen. Zunächst werden wir ihre normativen Empfehlungen diskutieren, insbesondere den sogenannten libertären Paternalismus, oder kurz Nudging. Darauf aufbauend werden wir uns schließlich fragen, in welchem Verhältnis die Verhaltensökonomik eigentlich zum (angeblich) kritisierten Mainstream steht. Mehr erfahren


Master-Modul "Wissenschaftliche Grundlagen und Grundkompetenzen"

Im Sommersemester 2024 können Sie im Master-Modul "Wissenschaftliche Grundlagen und Grundkompetenzen" unter folgenden Themen und Zusammensetzungen wählen:
 

Vorlesungsreihe "Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen"
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, Di, 18:15–20:00 Uhr

Moderne Medizin – mit ihren wachsenden Möglichkeiten, unser Leben, Sterben und Kranksein zu beeinflussen – wirft zahlreiche ethische Fragen auf.
Manche dieser Fragen haben bereits eine längere Vorgeschichte, andere stellen sich brandneu; manche gehen uns als Individuen an, andere als Gesellschaft. Bettina Schöne-Seifert führt uns an zehn Abenden jeweils hinein in eine bestimmte medizinethische Kontroverse mit ihren sachlichen Hintergründen und widerstreitenden Positionen. So wird es etwa ein Mal darum gehen, ob wir in "guten Tagen" darüber bestimmen dürfen, wie man uns im Fall einer späteren schweren Demenz behandelt: Antibiotika bei einer anderenfalls tödlichen Lungenentzündung? Forciertes Füttern trotz Wegdrehen des Kopfes? Ein anderer Abend widmet sich der Forschung an frühen menschlichen Embryonen, wie sie in zahlreichen anderen Ländern zum Nutzen von Wissenschaft und medizinischem Fortschritt erfolgt, bei uns aber strikt verboten ist. Wie steht es argumentativ mit dem Streit um die Homöopathie? Wie mit dem Anspruch auf medizinische Versorgung in allen Teilen der Welt? Wie mit den konkurrierenden Vorstellungen davon, was wir als Tod eines Menschen ansehen? Wie schließlich mit dem Einsatz biomedizinischer Mittel zu Zwecken der Verbesserung ganz gesunder Menschen?
Zu vielen dieser Fragen haben wir alle starke Überzeugungen und Intuitionen. Doch vielleicht verdienen sie, auf den Prüfstand gestellt zu werden? Und zudem: Selbst wenn es keine Moraltheorie gibt, die hier umfassende und unkontroverse Antworten liefern könnte, kann man an den konkreten Fragestellungen auch etwas über das moralische Argumentieren selbst erfahren: Darüber, dass man nicht alle Fragen des Erlaubten oder Gebotenen dem geltenden Recht überlassen sollte. Darüber, dass gute ethische Argumente sich in mehreren Handlungszusammenhängen bewähren müssen. Und darüber, dass medizinethische Herausforderungen Spaß machen können, auch wenn sie gelegentlich provozieren.
In ihren Vorlesungen wird Bettina Schöne-Seifert Fragen nach dem richtigen Handeln diskutieren, die sich für unsere heutige Gesellschaft und die moderne Medizin neu oder anders stellen als in früheren Zeiten. Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht? Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben? Zehn aktuelle und strittige Themen stehen im Zentrum der Vorlesungen, die erläutern werden, was jeweils genau in Frage steht und welchen Beitrag die Ethik zu den Antworten leisten kann, über die wir uns verständigen müssen. Mehr erfahren

+ die Begleitübung:

Übung "Ethische Fragen in der modernen Medizin/Grundfragen der Ethik"
Dr. Andreas Hütig, Do, 10:15–11:45 Uhr

Die Übung begleitet die Gutenberg-Stiftungsprofessur 2024 zum Thema "Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen", diskutiert die Vorträge der Reihe und weitere Aspekte in interdisziplinärer Perspektive und unter Einbezug vielfältiger wissenschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Aspekte. Darüber hinaus werden allgemeine Fragen der Ethik und des verantwortungsvollen Umgangs mit Wissenschaft behandelt. Mehr erfahren

 

Vorlesung "Von der wissenschaftlichen Revolution zur Replikationskrise: Schlüsselfragen der Wissenschaftsreflexion"
Prof. Dr. Cornelis Menke, Do, 12:15–13:45 Uhr

Im Zentrum der Vorlesung stehen die klassischen und aktuellen Auseinandersetzungen um den Status der Wissenschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft: Die Vorlesung spannt einen Bogen von den "großen" Debatten der Wissenschaftsforschung (Ist die wissenschaftliche Methode rational? Existiert eine "wissenschaftliche Methode" überhaupt? Gibt es wissenschaftlichen Fortschritt? Wie ist die Aussage zu verstehen, wissenschaftliche Tatsachen seien "sozial konstruiert"?) zu aktuellen Kontroversen um die Glaubwürdigkeit und Integrität der Wissenschaft – der Klimaforschung und der Ernährungsforschung ("Zuckerverschwörung") oder der "Replikationskrise" in der Psychologie.
Die Vorlesung soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Grundkenntnis wichtiger Kontroversen vermitteln und sie in die Lage versetzen, gegenwärtige Diskussionen eigenständig und reflektiert zu beurteilen. Sie verfolgt dabei einen interdisziplinären Ansatz und verbindet wissenschaftsphilosophische, -historische und -soziologische Ansätze; ein Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung einzelner Fallstudien. Mehr erfahren

+ eine der beiden Begleitübungen:

Übung "Argumentation, Kommunikation, Rhetorik I"
Dr. Daniel Schmicking, Mo, 12:15–13:45 Uhr

oder

Übung "Argumentation, Kommunikation, Rhetorik II"
Dr. Daniel Schmicking, Mo, 16:15–17:45 Uhr

Kommunikation bedient sich zahlreicher Medien und findet auf verschiedenen Ebenen statt: willkürlich und unbewusst, verbal und nonverbal, laut- und schriftsprachlich, gestisch, mimisch, bildlich, analog und digital etc. Sie hat evolutionäre Wurzeln und universale kognitive Grundbedingungen, nimmt aber kulturelle und historische Ausprägungen an, die zu kommunikativen Grenzen führen. – In der wissenschaftlichen Kommunikation spielt eine kommunikative Form eine herausragende Rolle: die Argumentation. Sie ist ein dialogisches, rationales Verfahren, mit dessen Hilfe Andere von der Richtigkeit einer Aussage oder eines Standpunktes mittels weiterer begründender Aussagen überzeugt werden sollen. Dabei sind alle Beteiligten an die Rationalität dieses Verfahrens gebunden bzw. gewährleisten sie. Rationalität ist allerdings nicht auf die Anwendung logischer Regeln zu reduzieren. Fragen der Historizität, des Stils und der Diversität stellen sich auch hier. Zudem zielt ein großer Teil der alltäglichen Kommunikation mehr auf Wirkung und Überredung als auf rationale Rechtfertigung und Überzeugung. Die recht jungen Disziplinen der informellen Logik und der Neuen Rhetorik (die keinesfalls eine bloße Lehre vom „Redeschmuck“ ist) stellen feinkörnige Instrumente zur Verfügung, um diese Kommunikationsformen in Wissenschaft und anderen Feldern beschreiben und analysieren zu können. – Die Übung vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Definitionen, Formen und Systeme der Kommunikation aus linguistischer, psychologischer und evolutionärer Perspektive und sie thematisiert den Begriff und Anspruch rationaler und persuasiver Kommunikation anhand von Theorien und Modellen aus der Argumentationstheorie, der Informellen Logik und der Neuen Rhetorik. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur methodischen Reflexion der Grundlagen von Kommunikation und Wissenschaft und leitet mittels konkreter Übungen zur Optimierung der Schlüsselkompetenz des Argumentierens an. Mehr erfahren