Allgemeiner Studierendenausschuss – Arbeitsbereich für Ökologie – Sommersemester 2014

Vorlesungsreihe: Human-Animal Studies (HAS)

Alle Veranstaltungen dieser Reihe finden im Hörsaal N 6, Naturwissenschaftliches Institutsgebäude, J.-J.-Becher-Weg 21, statt.



Viele Bereiche in menschlichen Gesellschaften basieren auf der Interaktion mit Tieren. Tiere leben als Gefährt_innen mit uns und wir behandeln sie oft wie Familienmitglieder. Anderseits essen wir Tiere und ihre Ausscheidungen, unsere Kleidung besteht aus Tieren, wir verwenden Produkte, welche an Tieren getestet wurden und Medikamente, welche anhand von Tierversuchen entwickelt wurden. Wir gehen in den Zoo, Tierparks oder in den Zirkus, um von Tieren unterhalten zu werden. Und wir nehmen Bezug auf Tiere in unserer Sprache und wir integrieren Tiere in unsere Religionen, Kunst und Literatur. Doch obwohl Mensch-Tier-Interaktionen allgegenwärtig sind, hat die akademische Welt das Verhältnis von Mensch zu Tier bisher weitgehend ignoriert (DeMello, 2012). Human-Animal Studies (HAS) ist ein neu aufkommendes Forschungsfeld, welches als einziges die Beziehung zwischen Mensch und Tier untersucht (Shapiro, 2008). Im Gegensatz zur gängigen anthropozentrischen Forschung, welches das Tier als Objekt untersucht, rückt in der jungen Disziplin das Tier als beachtenswertes Subjekt in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Fokus. HAS verstehen sich interdisziplinär und haben zum Ziel die kulturelle, soziale und gesellschaftliche Bedeutung vom Tier, soziale Konstruktion des Tieres sowie das gesellschaftliche (Herrschafts-)Verhältnis von Mensch und Tier und dessen Wandel in einer neuen (kritischen) Perspektive zu analysieren (Buschka, Gutjahr & Sebastian, 2012). Während HAS im anglophonen Raum schon wesentlich etablierter sind, findet das Forschungsfeld in den letzten Jahren auch in der deutschen Wissenschaftslandschaft verstärkt Beachtung. Dies spiegelt sich auch in der Präsenz des Themas in den Medien wieder. Ein zunehmender öffentlicher Diskurs über das Verhältnis von Mensch zu Tier ist zu verzeichnen. Die geplante Vortragsreihe knüpft an die Interdisziplinarität des Forschungsfeldes an und hat zum Ziel einen breiten Einblick in die aktuelle Forschung von HAS zu vermitteln.



Dr. Christian Müller

(Philosophie, Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Was sind Tierrechte und wie begründet man sie?

Montag, 28. April, 18:15 Uhr



Dr. Reingard Spannring

(Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck)

Massentierhaltung:

Eine Herausforderung für die Pädagogik


Montag, 5. Mai, 18:15 Uhr



Livia Boscardin, M.A.

(Soziologie, Universität Basel)

Tiere und Nachhaltigkeit –

Von »Klimakiller Kuh« zu »Sustainable Meat«


Montag, 12. Mai, 18:15 Uhr



PD Dr. Klaus Petrus

(Philosophie, Universität Bern · Stiftung für Mensch-Tier-Beziehungen SMTB)

Das unnötige Leid der Tiere

Montag, 19. Mai, 18:15 Uhr



Aiyana Rosen, M.A. · Sven Wirth, M.A.

(Politikwissenschaft, Chimaira – Arbeitskreis für Human-Animal Studies, Berlin)

Tier-Ökonomien?

Über die Rolle der Kate­gorie ›Arbeit‹ in den Grenzziehungspraxen des Mensch-Tier-Dualismus


Montag, 26. Mai, 18:15 Uhr



Dipl.-Soz. Julia Gutjahr

(Soziologie, Group for Society and Animals Studies, Universität Hamburg)

Zwischen Individualisierung und Objektivie­rung:

Soziologische Betrachtungen der Ambivalenz der Mensch-Tier-Beziehung


Montag, 2. Juni, 18:15 Uhr



StR i.R. Heinrich Völkering

(Theologie, Förder­verein des Instituts für Theologische Zoologie, Münster)

Die Würde der Tiere aus biblischer Sicht

Montag, 23. Juni, 18:15 Uhr



Dipl.-Psych. Tamara Pfeiler

(Psychologie, JGU Mainz)

Zur Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung

Montag, 30. Juni, 18:15 Uhr



Alejandro Boucabeille, Mag. B.A.

(Soziologie und Geschichte, Universität Innsbruck)

Was haben Laika, Rin Tin Tin und Knut gemeinsam?

Philosophische, historische und rechtliche Beobachtungen bei den Mensch-Tier Verhältnissen


Montag, 7. Juli, 18:15 Uhr



Prof. Dr. Martin Ullrich

(Musikwissenschaft, Hochschule für Musik Nürnberg)

Tier-Musik:

Zum Verhältnis von Human-Animal Studies und Klangkultur


Montag, 14. Juli, 18:15 Uhr



Ein weiterer Vortrag ist in Planung (voraus­sichtlicher Termin: 21.7.14). Informationen hierzu erhalten Sie im Kalender auf der AStA-Homepage www.asta.uni-mainz.de/.



Weitere Infos und Kontakt:

Allgemeiner Studierendenausschuss der JGU Mainz AStA

Arbeitsbereich für Ökologie

Telefon +49 6131 39-24803

E-Mail: oekologie@asta.uni-mainz.de

Internet: www.asta.uni-mainz.de/