Themenschwerpunkt des Studium generale
im Wintersemester 2008/2009
Seit Beginn des Humangenomprojektes werden Rolle und Bedeutung der neuen Erkenntnisse für das Selbstverständnis des Menschen diskutiert. Sind wir eher durch biologische und genetische Vorgaben oder durch soziokulturelle Faktoren und Umweltbedingungen bestimmt? Der Spielraum autonomer Entscheidungen scheint eingeschränkt oder gar verworfen werden zu müssen. Die Identifikation von genetischen Faktoren für Krankheiten oder die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen, wie stark genetische Einflüsse den Menschen prägen. Allerdings ist auch zu fragen, inwiefern biologisch-genetische Erklärungen für menschliches Verhalten reduktionistisch sind. Und wie haben Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf die neuen Herausforderungen zu reagieren? Was bedeuten sie für unser Menschsein?
In unserer fächerübergreifenden Vorlesungsreihe werden diese Debatten aufgenommen und weitergeführt.
Interdisziplinäre Ringvorlesung
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Prof. Dr. Jens G. Reich (Professor em. für Bioinformatik, Charité, Humboldt-Universität zu Berlin · Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin MDC, Berlin-Buch · Mitglied des Deutschen Ethikrates) Ethische und anthropologische Aspekte der Genforschung Dienstag · 28. Oktober 2008 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
HD Dr. Sigrid Schmitz (Institut für Informatik und Gesellschaft, Abteilung 1: Modellbildung und soziale Folgen, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg · Co-Direktorin, Kompetenzforum Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaften, Freiburg) Das moderne Gehirn zwischen Determination und Freiheit – ein geschlechterkritischer Blick Dienstag · 11. November 2008 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
Prof. Dr. Anja Müller-Wood (Professorin für Englische Philologie, Forschungs- und Lehrbereich Anglophone Cultures, Department of English and Linguistics, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) Biologische Grundlagen und Grenzen der Literatur Dienstag · 25. November 2008 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
Prof. Dr. Dr. Mathias Gutmann (PD), Juniorprofessor (Leiter der Forschungsgruppe »Anthropologie zwischen Biowissenschaften und Kulturforschung«, Philipps-Universität Marburg · Derzeit Professur für Technikphilosophie, Institut für Philosophie, Universität Karlsruhe (TH)) Der Mensch zwischen Genen und Evolution Dienstag · 2. Dezember 2008 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger (Professor für Medizinische Genetik, Leiter der Abteilung für Medizinische Genetik, Medizinische Universität Wien) Genetische Diagnostik am ungeborenen menschlichen Leben: Pro und Contra Dienstag · 9. Dezember 2008 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
Prof. Dr. Kurt M. Kotrschal (Direktor der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle für Ethologie KLF, Grünau, Österreich · Professor am Department für Verhaltensbiologie, Universität Wien) Biologie der Moral Dienstag · 16. Dezember 2008 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
Dr. Tobias Deschner (Wiss. Mitarbeiter, Gruppenleiter Verhaltensendokrinologie, Endocrinology Laboratory, Department of Primatology, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig) Die Entwicklung von Kultur bei wildlebenden Schimpansen Dienstag · 6. Januar 2009 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
Prof. Dr. Regine Kollek (Professorin für Technologiefolgenabschätzung der modernen Biotechnologie in der Medizin im Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt, Universität Hamburg · Mitglied des Deutschen Ethikrates) Prädiktive Genetik im Spannungsfeld von selbst bestimmter Lebensführung und Gesundheitsverantwortung Dienstag · 13. Januar 2009 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
Prof. Dr. Klaus Lieb (Professor für Psychiatrie, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) Sind psychische Erkrankungen biologisch determiniert? Dienstag · 20. Januar 2009 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) Die Folien zum Vortrag können als PDF-Datei unter http://www.klinik.uni-mainz.de/psychiatrie/klinische-partner/fortbildungsveranstaltungen.html oder unter folgendem Link aufgerufen werden: |
Prof. Dr. Dr. Hans-Rainer Duncker (Professor em. für Anatomie, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Justus-Liebig-Universität Gießen) Die nicht-darwinistischen Evolutionsmechanismen, welche die Entwicklung der Menschen zu Sprach- und Kulturwesen entscheidend mitbestimmt haben Dienstag · 27. Januar 2009 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel) |
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Weiterführende Lehrveranstaltungen zum ThemenschwerpunktAbkürzungen: V = Vorlesung, S = Seminar, PS = Proseminar, HS = Hauptseminar, OS = Oberseminar, L = Lektüre, Ü = Übung |
V: Einführung in die Soziologie |
V: Spezielle Moraltheologie I: Bioethik J. Reiter, Mi, 9:15–10:00, Hs 13; Do, 9:15–11:00, Hs 13, Forum 7/J.-J.-Becher-Weg 4 |
V: Molekulargenetik der Eukaryoten E. R. Schmidt, Di, 17:15–18:45, Hs 18, Hörsaal Naturwissenschaftliches Gebäude, J.-J.-Becher-Weg 9 |
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