Mainzer Universitätsgespräche
"Spaß verstehen – Forschung zu Lachen und Humor"
PD Dr. Johannes Breuer
Akademischer Oberrat, Arbeitsbereich Klassische Philologie, Institut für Altertumswissenschaften, JGU Mainz
Darf man darüber Witze machen?
Zum Humor am Ende der römischen Republik
Dienstag, 26. November 2019, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Das Fehlen von Scherzen über bestimmte Themen kann auf kulturspezifische Tabus oder auf zumindest weithin anerkannte Grenzen des guten Geschmacks innerhalb einer Gesellschaft hindeuten. Im Vortrag sollen ebendiese Grenzen des guten Geschmacks für die späte römische Republik ausgelotet werden, indem antike Texte analysiert werden, in denen die Angemessenheit bzw. Unschicklichkeit bestimmter Witze in verschiedenen Kontexten Gegenstand der Diskussion ist. Der Vortrag gliedert sich in drei Teile: Zunächst wird dargestellt, welche Arten von Witzen der römische Redner, Politiker und Philosoph Cicero in seinem Werk Über den Redner ablehnt. Im zweiten Teil soll ein Blick auf Ciceros eigenen Humor geworfen werden, bevor im dritten Teil dargestellt wird, in welcher Form und mit welchen Ergebnissen der Dichter Horaz in seinen Satiren die Grenzen des Witzes diskutiert.
PD Dr. Johannes Breuer studierte Latein, Griechisch und Alte Geschichte in Mainz. Von 2004–2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gräzistik ebd., die Promotion erfolgte 2007 (Thema der Dissertationsschrift: Der Mythos in den Oden des Horaz). Seit 2007 lehrt er als akademischer Rat (bzw. seit 2014 als Oberrat) an der JGU Mainz lateinische, altgriechische und neugriechische Sprache und Literatur. 2018 erfolgte die Habilitation in Klassischer Philologie (Titel der Habilitationsschrift: Studien zur Bewertung und Nutzung paganer Wissensfelder bei Arnobius von Sicca).
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Kristina Köhler
(Juniorprofessorin für Filmwissenschaft, JGU Mainz)
Lust/ig. Das frühe Kino und die Lust am Lachen
Dienstag, 10. Dezember 2019, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)