Dr. Andreas Fahr – Vortragsexposé – Wintersemester 2004/2005

FORSCHUNGSKOLLOQUIUM DES PSYCHOLOGISCHEN INSTITUTS

Das Psychologische Institut und das Studium generale laden zu folgendem Gastvortrag ein:

Dr. Andreas Fahr
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung

»Gefühlte Unterhaltung«:
Das Circumplex-Model of Affect und die Unterhaltungsrezeption aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive

Mittwoch, 26. Januar 2005, 16.15 Uhr, Raum 03-428
Psychologisches Institut, Staudingerweg 9

In der Kommunikationswissenschaft bedient sich die Rezeptionsforschung neben der klassischen Zuschauerforschung (etwa via Einschaltquoten) vor allem der Befragung, um die Wahrnehmung und Verarbeitung von Unterhaltungsangeboten zu beschreiben und zu erklären. Weitere Methoden sind das Continious Response Measurement zur Messung von Valenz sowie psychophysiologische Messungen von Aktivierung (z. B. Hautleitfähigkeit). Andreas Fahr kombiniert beide Verfahren zur prozessorientierten, valenzspezifischen Messung, Beschreibung und Interpretation von emotionalem Rezeptionserleben. Theoretische Grundlage ist das Circumplex Model of Affect (Russell 1980), das Valenz und Aktivierung kombiniert.

Das Erhebungsverfahren wurde in einer Rezeptionsstudie eingesetzt, deren Befun¬de beispielhaft vorgestellt werden. Als Stimulusmaterial wurde ein 25-minütiges Unterhaltungs-Magazin verwendet. Ansätze zur möglichen Validierung des Verfahrens – hier realisiert mittels einer quantitativen Nachbefragung – werden zur Diskussion gestellt. Durch die Zuordnung von Stimuli und affektivem Zustand sind präzisere Rückschlüsse auf die Interaktion/Transaktion zwischen Stimulus und Rezeption möglich. Hilfreich ist, dass Prozessdaten vorliegen und somit die Dynamik des Erlebens detailliert analysiert werden kann.