Grenzen – Forschung – Wissen
Mainzer Juniorprofessuren stellen sich vor
Dr. Barbara Ahrens
Juniorprofessorin für Translationswissenschaft unter bes. Berücksichtigung kognitiver Aspekte
Dr. Heike Omerzu
Juniorprofessorin für Neues Testament unter bes. Berücksichtigung
des Verhältnisses des frühen Christentums zum Imperium Romanum
Übersetzung (in) der Bibel – Neutestamentliche Wissenschaft und Translationswissenschaft im Gespräch
Mittwoch, 1. Juni 2005, 18.15 Uhr, Hörsaal P 3 (Philosophicum)
Die Bibel ist eines der meist übersetzten Bücher der Welt. Ihre Übersetzungen wurden in den verschiedenen Epochen durch sich verändernde Maximen beeinflusst. Besonders wirkmächtig war die von Martin Luther an der Sprache der Leser und Gläubigen ausgerichtete Übersetzung ins Deutsche. Sie begründete eine neue Herangehensweise an die Übersetzung biblischer Texte. Die Berücksichtigung kultureller und sprachlicher Aspekte spielte jedoch schon beim Umgang der frühen Christen mit ihren „heiligen Schriften“, unserem „Alten Testament“ eine Rolle. Sie rezipierten vor allem die griechische Fassung des Alten Testaments, die Septuaginta, die ein hellenistisch geprägtes kulturelles Umfeld vor Augen hatte, was spätere interpretatorische und übersetzerische Entscheidungen bedingt oder beeinflusst hat. So soll im Vortrag am Beispiel der Jungfrauengeburt (Mt 1,18-25; Lk 1,26-38) gezeigt werden, dass es Aufgabe der Theologie ist, das, was die Texte zu ihrer Zeit sagen wollten, heute so auszudrücken, dass es nicht durch damals erforderliche, in der modernen Welt aber unverständliche Vorstellungen behindert wird. Diese „Übersetzungsleistung“ der Theologie insgesamt und ihre Auswirkung auf neue(re) Übersetzungen der Bibel werden aus Sicht der neutestamentlichen Wissenschaft und der Translationswissenschaft diskutiert.
Nächste Veranstaltung dieser Reihe:
Dr. Marc Nieper-Wißkirchen, Juniorprofessor für Reine Mathematik
Dr. Stefan Weinzierl, Juniorprofessor für Physik
Let’s twist again – Wittens Twistortheorie und Algebraische Geometrie
Montag, 13. Juni 2005, 18.15 Uhr, P 11 (Philosophicum)