Die Zweigstelle Mainz der Südosteuropa-Gesellschaft, das Historische Seminar, Abt. Byzantinistik, und das Studium generale laden zu folgendem Gastvortrag ein:
Dr. Konrad Clewing (Südost-Institut München)
Die Kosovo-Serben zwischen Belgrad und Prishtina
Dienstag, 24. Mai 2005, 18.15 Uhr, Hörsaal P 2 (Philosophicum)
Für das Jahr 2005 ist von der Internationalen Staatengemeinschaft der „Einstieg in die Verhandlungen über den Status“ von Kosovo geplant. Die Kosovo-Serben spielen in den wechselseitigen Konzeptionen für diese Verhandlungen und über den endgültigen Status Kosovos eine ganz wichtige Rolle. Sie schwankt je nach Akteur zwischen der Forderung nach Minderheitenschutz und der Definition der Volksgruppe als Begründung für einen auch künftigen Anspruch Serbiens auf Reintegration Kosovos in sein Territorium.
Der Vortrag stellt demgegenüber die wenig bekannte historische und aktuelle politische Entwicklung in der kosovo-serbischen Bevölkerungsgruppe selbst in den Vordergrund und legt dar, in welch unrettbar verwickelte Position zwischen Belgrad und Prishtina die Kosovo-Serben durch die ungelöste Statusfrage geraten sind.
Dr. Konrad Clewing: geb. 1967, 1986 bis 1992 Studium der Neueren und Ost- und Südosteuropäischen Geschichte sowie Volkswirtschaftslehre in München, Wien und Zagreb, Promotion 1996, seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Südost-Institut München.
Veröffentlichungen insbesondere zu Nationalismus, ethnischen Konflikten auf dem Balkan und zur Kosovofrage, u. a. Herausgeber (mit Jens Reuter) von: Der Kosovo-Konflikt. Ursachen, Verlauf, Perspektiven. Klagenfurt u. a. 2000.