Dr. Michael Grünbart – Vortragsexposé – Wintersemester 2005/2006

Die Abteilung Byzantinistik des Historischen Seminars und das Studium generale laden zu folgendem Gastvortrag ein:

Dr. Michael Grünbart
(Universität Wien)

Strategien der Versöhnung und Konfliktvermeidung im byzantinischen Mittelalter

Dienstag, 7. Februar 2006, 18.15 Uhr, Hörsaal P 103 (Philosophicum)

Die Sammlung und Interpretation von ritualisierten Handlungsabläufen in der byzantinischen Gesellschaft wurde in der Forschung – ausgenommen das den Kaiser verherrlichende Zeremoniell – bislang eher zaghaft verfolgt. Die Quellenlage ist im Vergleich zur westlichen Mediävistik zwar schlechter, doch bietet die mittelgriechische Historiographie trotzdem genügend Anhaltspunkte, um sich dem Fragenkomplex der rituellen Kommunikation annähern zu können. Anhand einiger ausgewählter Beispiele vom 7. bis zum 14. Jahrhundert, die zum Teil mit Bildmaterial begleitet werden, wird gezeigt, dass es auch in Byzanz bestimmte Spielregeln und Vorgangsweisen bei Akten der Versöhnung, der Vermeidung von Auseinandersetzungen und dem Abbau von zwischenmenschlichen Spannungen gab.

Dr. Michael Grünbart: Studium der Byzantinistik, Klassischen Philologie und Numismatik an der Universität Wien sowie Ausbildung zum Diplombibliothekar. Seit 1993 beschäftigt am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien.
Forschungsschwerpunkte: Byzantinische Briefliteratur, Fragen der Inszenierung und Repräsentation der byzantinischen Oberschicht, materielle Kultur von Byzanz.
Veröffentlichungen zum Thema: Formen der Anrede im byzantinischen Brief vom 6. bis zum 12. Jahrhundert. 2005; Epistularum Byzantinarum Initia. Hildesheim 2001.