Dr. Oliver Höner & Dr. Andreas Schwerdtfeger – Vortragsexposé – Sommersemester 2005

Grenzen – Forschung – Wissen
Mainzer Juniorprofessuren stellen sich vor

Dr. Oliver Höner
Juniorprofessor für Adapted Physical Activity und Sportpsychologie

Dr. Andreas Schwerdtfeger
Juniorprofessor für Gesundheitspsychologie

Kardiovaskuläre Erkrankungen aus biopsychosozialer Perspektive –
Ein interdisziplinärer Ansatz aus der Sport- und Gesundheitspsychologie

Mittwoch, 11. Mai 2005, 18.15 Uhr, Hörsaal P 3 (Philosophicum)

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache weltweit. In Deutschland stirbt mittlerweile jeder Zweite an den Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gleichzeitig sind neueren Studien zufolge 90 % aller Herzinfarkte vorhersehbar. Allerdings müssen hierfür Variablen aus unterschiedlichen Ebenen (biologisch, psychologisch und sozial) herangezogen werden. Im Gegensatz zum klassischen biomedizinischen Modell verfolgt das biopsychosoziale Modell diesen systemischen Ansatz: Nicht nur additive Effekte, sondern vor allem auch interaktive Effekte biologischer (z.B. Genetik), psychologischer (z.B. Persönlichkeit, Stress) und sozialer Faktoren (z.B. soziale Unterstützung) werden untersucht. Im Rahmen dieses Vortrags sollen kardiovaskuläre Erkrankungen aus zwei Blickwinkeln heraus betrachtet werden: Im ersten Teil des Vortrags wird auf die Enstehungsbedingungen kardiovaskulärer Erkrankungen aus einer biologisch-psychologischen Perspektive eingegangen. Hierzu werden zwei Studien vorgestellt und – damit einhergehend – Möglichkeiten der primären Prävention im Rahmen des biopsychosozialen Ansatzes aufgezeigt. Im zweiten Teil des Vortrags soll am Beispiel der Sport- und Bewegungstherapie gezeigt werden, welche psychologischen und sozialen Prozesse im Rahmen der tertiären Prävention beachtet werden müssen, um eine dauerhafte Lebensstiländerung zu erreichen. Aus einer handlungspsychologischen Perspektive wird dabei vor allem die Schnittstellenproblematik zwischen der Phase II und III der kardiologischen Rehabilitation im Hinblick auf die Habituation regelmäßiger Bewegungsaktivitäten von KHK-Patienten analysiert.

Nächste Veranstaltung dieser Reihe:
Dr. Philipp von Landenberg, Juniorprofessor für Medizin
Dr. Peter W. Marx, Juniorprofessor für Theaterwissenschaft:
Die Infektion als kulturelle Leitmetapher
Montag, 23. Mai 2005, 18. 15 Uhr, P 11 (Philosophicum)