Dr. Ulrike Koenen – Vortragsexposé – Wintersemester 2004/2005

Das Institut für Kunstgeschichte, der AB Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte und das Studium generale laden zu folgendem Vortrag ein:

Dr. Ulrike Koenen (Bonn)

Grenzgänge
Interkultureller Austausch im östlichen Mittelmeerraum

Mittwoch den 26. Januar, 19.15 Uhr
Hörsaal des Instituts für Kunstgeschichte (Binger Straße 26)

Unter dem Leitthema „Grenzgänge“ werden die vielgestaltigen Formen und die Intensität des kulturellen Austauschs zwischen Orient und Byzanz im Bereich des Kunsthandwerks dargestellt. Anhand einiger prominenter Beispiele – darunter die "multikulturelle" Kupferemailschale, die sog. Artukidenschale – soll die Vielschichtigkeit der interaktiven Beziehungen im Raum der verschwimmenden Grenzen gezeigt werden. Sie belegen einen regen Transfer sowohl des technischen Knowhows, des Form-, Motiv- und Musterrepertoires wie auch der künstlerischen Ausdrucksformen. Die in unseren Fächern einst eng gezogenen nationalen und territorialen Grenzen müssen für das Verständnis der Denkmäler und des kulturellen Klimas, in dem sie entstanden sind, heute immer häufiger überschritten werden.

Literatur: Die Artuqiden-Schale im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck. Mittelalterliche Emailkunst zwischen Orient und Occident, hrsg. v. Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck, München 1995.

Dr. Ulrike Koenen: Studium der Kunstgeschichte, Christlichen und Klassischen Archäologie in Bonn und Köln. Magister in der Christlichen Archäologie und Promotion in der Kunstgeschichte in Bonn („Das »Konstantinskreuz« im Lateran und die Rezeption frühchristlicher Genesiszyklen im 12. und 13. Jahrhundert“). Wissenschaftliche Mitarbeiterin zur Vorbereitung des Intern. Kongr. f. Christliche Archäologie 1991 in Bonn. Referentin für Christliche Archäologie am Franz Joseph Dölger-Institut in Bonn (Reallexikon für Antike und Christentum). Assistentin am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn. Lehrtätigkeit in der Christlichen Archäologie in Bonn und Eichstätt. DFG-Forschungsprojekt "Byzantinische Kunstwerke in Sammlungen der Bundesrepublik Deutschland". Forschungsstipendium der Gerda Henkel-Stiftung "Die Rezeption byzantinischer Kunstwerke im mittelalterlichen Westen". Veröffentlichungen zur Ikonographie frühchristlicher Genesisszenen, zur Wirkungsgeschichte byzantinischen Elfenbeine und Emails im Westen und zum Fortleben spätantiker Elfenbeine im Frühmittelalter.