Das Institut für Kunstgeschichte, AB Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, und das Studium generale laden zu folgendem Vortrag ein:
Ellinor Fischer, M.A. (Münster)
Die Panagia Angeloktistos in Kiti auf Zypern: Neue Aspekte zum Apsismosaik
Mittwoch, 14. Dezember 2005, 19.15 Uhr
Seminarraum des Instituts für Kunstgeschichte (Binger Straße 26)
Das Apsismosaik der Panagia Angeloktistos in Kiti zeigt die stehende Gottesmutter mit dem Christuskind zwischen den Erzengeln Michael und Gabriel. Zwei schmückende Bordüren umgeben das Bildfeld.
Die Datierung des Mosaiks reicht vom 5. bis ins 12. Jahrhundert, in neueren Forschungen wird zunehmend eine Einordnung in den Zeitraum vom 6. bis zum 7. Jahrhundert favorisiert.
Das Mosaik gehört zu den wenigen erhaltenen Monumenten dieser Gattung im östlichen Mittelmeergebiet. Zusammen mit einer kleinen Gruppe weiterer Wand- und Gewölbemosaiken auf Zypern, in Thessaloniki und im Katharinenkloster auf dem Sinai bietet es die Möglichkeit, Rückschlüsse auf die während des Bildersturms zum Großteil zerstörte Mosaikkunst des Ostreichs und seiner Hauptstadt Konstantinopel zu ziehen.
Im Rahmen einer Magisterarbeit wurde das Apsismosaik anhand von neuen fotografischen Detailaufnahmen, Archivbildern der Restaurierungsarbeiten der 1950er Jahre sowie Beobachtungen vor Ort ausführlich untersucht und in seinem Baukontext behandelt.
Der Vortrag geht zunächst auf den heute noch vorhandenen bzw. bei Renovierungsarbeiten aufgedeckten spätantiken Baubestand ein. Im Vordergrund steht dabei die Rekonstruktion des ersten Kirchenbaues. Anschließend werden der Erhaltungszustand des mehrfach restaurierten Mosaiks sowie Fragen zum verwendeten Tesseraematerial näher erläutert. Eine in exemplarischen Auszügen referierte ikonographische Analyse des Apsismosaiks beschließt den Vortrag und bietet Anhaltspunkte zu einer genaueren zeitlichen Einordnung des Denkmals.
Ellinor Fischer, M.A.: geb. 1977 in Osnabrück; Studium der Frühchristlichen Archäologie, Klassischen Archäologie und Ur- und Frühgeschichte in Münster und München; Magister 2004 in Münster bei Prof. Korol (Thema der Arbeit: Das Apsismosaik der Panagia Angeloktistos in Kiti auf Zypern); seit 2004 Promotion bei Prof. Korol in Münster (Arbeitstitel: Die frühmittelalterliche Domburg von Osnabrück); seit Oktober 2004 Tätig¬keit für die Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück, Leitung des Projektes »Die frühmittelalterliche Domburg von Osnabrück«.