Ringvorlesung:
Anfang und Ende. Vormoderne Szenarien von Weltentstehung und Weltuntergang
Im Anschluss an die Vorlesungsreihe mit astrophysikalischem Schwerpunkt »Vom Urknall zur Dunklen Energie« (»Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur« 2014, Inhaber Prof. Dr. Christof Wetterich) möchte die interdisziplinäre Ringvorlesung des Graduiertenkollegs historische Konzepte von Weltentstehung und Weltuntergang in einer diachronen und transkulturellen Perspektive beleuchten und zueinander in Beziehung setzen: In einem Bogen von den babylonischen Epen bis zu Texten und Bildprogrammen des europäischen Mittelalters werden kosmogonische Vorstellungen präsentiert und etwa danach befragt, welche apriorischen Zustände, welche Urstoffe und welche agierenden Prinzipien für die Entstehung von Welt(en) und Leben sie veranschlagen, wie die Formierung des Kosmos imaginiert wird, welche Ideen und Bilder von der Kreation des Menschen, seiner Rolle im Kosmos und der Entwicklung von Kultur vermittelt werden.
Untrennbar mit der Frage der Entstehung ist dabei die des Bestandes beziehungsweise der Vergänglichkeit, Transformation und Neuschaffung verbunden: Wird die Welt als ewig, endlich, veränderlich oder zyklisch erneuerbar angesehen? Welche (physikalischen, ethischen, eschatologischen) Gründe für Vergänglichkeit werden benannt, welche Szenarien von Weltenende und Neukonsolidierung werden entworfen?
Alle Vorträge finden im Hörsaal P 2 (Philosophicum) statt.
Prof. Dr. Andrew R. George (London)
The Creation of the World in Ancient Mesopotamia and the Human Condition
Vortrag in englischer Sprache
Donnerstag, 6. November 2014, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Ursula Verhoeven-van Elsbergen (Mainz)
Altägyptische Variationen über Anfang und Ende der Welt
Donnerstag, 20. November 2014, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Jochen Althoff (Mainz)
Frühgriechische Vorstellungen von der Kosmogonie: Hesiod – Vorsokratiker – Platon
Donnerstag, 4. Dezember 2014, 18:15 Uhr
Jun.-Prof. Dr. Marion Gindhart (Mainz)
Weltuntergänge. Zu einer Poetik der Auflösung in der lateinischen Literatur
Donnerstag, 18. Dezember 2014, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Ruben Zimmermann (Mainz)
Neuschöpfung. Die Koinzidenz von Anfang und Ende im frühen Christentum anhand der johanneischen Schriften
Donnerstag, 8. Januar 2015, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Rainer Warland (Freiburg)
Einblicke in die Hölle: Höllenstrafen und Sozialkritik byzantinischer Weltgerichtsdarstellungen
Donnerstag, 22. Januar 2015, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Mathias Herweg (Karlsruhe)
Anfang und Ende der Welt im Stabreim. Entwürfe der ältesten deutschen Literatur
Donnerstag, 5. Februar 2015, 18:15 Uhr
Konzept und Organisation:
Jun.-Prof. Dr. Marion Gindhart · Prof. Dr. Tanja Pommerening (Institut für Altertumswissenschaften, JGU Mainz)
Weitere Infos und Kontakt:
Dr. Silke Bechler, Wissenschaftliche Koordination des Graduiertenkollegs 1876 »Frühe Konzepte von Mensch und Natur: Universalität, Spezifität, Tradierung«, JGU Mainz
Telefon +49 6131 39-38340
E-Mail: sibechl@uni-mainz.de
Internet: www.grk-konzepte-mensch-natur.uni-mainz.de
Blog: http://grk1876.blogspot.de