Hoppe, Dr. Imke – Vortragsexposé – Wintersemester 2020/2021

Mainzer Universitätsgespräche online
Klimawandel und Wissenschaft – Fakten, Analysen, Modelle

Dr. Imke Hoppe

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Professur für Journalistik und Kommunikationswissenschaft, insb. digitalisierte Kommunikation und Nachhaltigkeit, Universität Hamburg

Klimaschutz als Medienwirkung?
Κlimakommunikation zwischen Katastrophenmodus und Lösungsorientierung

Dienstag, 12. Januar 2021, 18:15 Uhr
Infos zur Online-Teilnahme unter www.studgen.uni-mainz.de

Der Klimawandel – ein riesiges Meta-Thema der Wissenschaft und eine heftige Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Nach einer langen kommunikativen Dürreperiode, geprägt von Themenverdrossenheit und Apathie, katapultiert die #Heisszeit im Sommer 2018 das Thema wieder in die Medien. Bedrohliche Bilder zeigen Waldbrände in Kalifornien, drohende Sturmfluten an der Nordseeküste und besorgte Wissenschaftler, die vor Kipppunkten des Klimasystems warnen. Doch kaum fallen die Temperaturen, ist das Thema wieder von der Bildfläche verschwunden. Bis eine ernste, junge Persönlichkeit aus Schweden das Thema zurück auf die Tagesordnung bringt. Während der #fridaysforfuture-Demonstrationen setzen sich Schülerinnen und Schüler europaweit für den Klimaschutz ein, mobilisieren und organisieren sich vorrangig über Soziale Medien. Das "Rezo-Video" schließlich sorgt kurz vor dem Europawahlkampf 2019 für eine Schockwelle durch die Regierungspartei – dem sich ein Wahlerfolg der "Grünen" anschließt. Das Klimabewusstsein in Deutschland und Europa ist so hoch wie nie zuvor. Die Wirkmächtigkeit von Medien – und insbesondere von Sozialen Medien – scheint ganz eindeutig belegt zu sein. Wie aber erklärt sich dann, dass es jahrzehntelang und trotz umfangreicher Medienberichterstattung zu keiner solchen Bewegung gekommen ist und stattdessen Stagnation auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen zu verzeichnen war? Der Vortrag stellt das Forschungsgebiet Medienwirkungsforschung vor und diskutiert Kernbefunde zur Wirkung von Klimakommunikation. Darauf aufbauend werden aktuelle Herausforderungen für den klassischen Journalismus sowie die digitale Kommunikation skizziert.

Dr. Imke Hoppe promovierte an der Technischen Universität Ilmenau zum Thema digitale Kommunikation und Klimawandel. Zuvor war sie stellvertretende Abteilungsleiterin am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie und zuständig für die Anforderungsanalyse an digitale Medien aus Nutzerinnen- und Nutzersicht (insb. Kinder und Jugendliche). Seit April 2017 forscht und lehrt Imke Hoppe als PostDoc an der Professur für Journalistik und Kommunikationswissenschaft, insb. digitalisierte Kommunikation und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg. Zuvor forschte und koordinierte sie die Research Area C3 "Climate Change Perception and Communication" im Exzellenzcluster CliSAP der Universität Hamburg. Die Forschungsinteressen von Imke Hoppe liegen im Themenfeld Klima- und Nachhaltigkeitskommunikation sowie den quantitativen und qualitativen Methoden der empirischen Kommunikationsforschung (Befragungsstudien, Experimentalsettings, Leitfadeninterviews, etc.), digitaler Kommunikation sowie Kinder- und Jugendmedien.

Nächster Vortrag in dieser Online-Vorlesungsreihe:
Prof. Dr. Ottmar Edenhofer

(Professor für die Ökonomie des Klimawandels, TU Berlin | Direktor und Chefökonom am PIK)
Klimawandel, Klimapolitik, Klimawissenschaft
Dienstag, 19. Januar 2021, 18:15 Uhr – Infos unter www.studgen.uni-mainz.de