Kruse, Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas – Vortragsexposé – Sommersemester 2019

Studium generale – Mainzer Universitätsgespräche
"Lebensphasen des Menschen"



Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Inhaber des Lehrstuhls und Direktor des Instituts f. Gerontologie, Universität Heidelberg · Mitglied der Altenberichtskommissionen der Bundesregierung

Das hohe Alter im Spannungsfeld zwischen Verletzlichkeit und Reife – Bedeutung für Gesellschaft, Kultur und Individuum

Mittwoch, 10. Juli 2019, Hörsaal N 1 (Muschel)
Achtung, geänderte Uhrzeit! Beginn: 19.00 Uhr

Das hohe Alter wird zunächst aus einer Verletzlichkeitsperspektive betrachtet: Welche Formen körperlicher, kognitiver und emotionaler Verletzlichkeit sind erkennbar, welche Möglichkeiten der Prävention und Rehabilitation lassen sich nennen? Sodann wird aufgezeigt, welche seelisch-geistigen Entwicklungspotenziale im hohen Alter erkennbar sind und wie diese helfen können, Erfahrungen von Verletzlichkeit zu verarbeiten bzw. zu bewältigen. Entscheidende Bedeutung für die Verarbeitung und Bewältigung derartiger Erfahrungen wie auch für die seelisch-geistige Entwicklung im hohen Alter überhaupt gewinnt der lebendige, wahrhaftig geführte Austausch mit anderen Menschen (auch der jungen Generation), der von einem Nehmen und Geben bestimmt ist. Ältere Menschen wollen nicht nur Sorgeempfangende, sondern auch Sorgegebende sein, die mit ihrem Wissen und ihren reflektierten Erfahrungen zur Entwicklung von Gesellschaft und Kultur beitragen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, seit 1997 Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, seit 2016 Mitglied des Deutschen Ethikrates, seit 1998 viermal Vorsitzender der Altersberichtskommission der Bundesregierung.

Empfohlene Literatur zum Thema:
Kruse, A. (2017). Lebensphase hohes Alter: Verletzlichkeit und Reife. Heidelberg: Springer.
Kruse, A. (2013). Die Grenzgänge des Johann Sebastian Bach: Psychologische Einblicke. Heidelberg: Springer.