Lehmkuhl, Prof. Dr. Markus – Vortragsexposé – Wintersemester 2019/2020

Themenschwerpunkt
Schöne neue Datenwelt!? Datenkompetenz und Digitalisierung

Prof. Dr. Markus Lehmkuhl

Inhaber des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation in digitalen Medien, Karlsruher Institut für Technologie KIT

Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation im Zeitalter der Digitalisierung

Donnerstag, 9. Januar 2020, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)

Im ersten Teil des Vortrages wird ausgehend von der Identifizierung von Herausforderungen moderner Wissenschaftskommunikation die Rolle der Digitalisierung ausgelotet. Sie spielt – das ist die Kernthese des Vortrages – für Probleme der Wissenschaftskommunikation eine ambivalente Rolle. Sie kommt einerseits als Katalysator dieser Probleme in Betracht, insbesondere im Zusammenhang mit der in jüngster Zeit nochmals massiv gesteigerten Publikationsflut. Andererseits kommt sie aber auch als Mittel zur Milderung der Probleme in Betracht, insbesondere als unverzichtbares Mittel der spezialisierten Informationsgewinnung.
Im zweiten Teil werden einzelne Beispiele vorgestellt, wie sich mit Hilfe etwa von künstlicher Intelligenz oder auch einfacherer automatisierter Verfahren Probleme der Wissenschaftskommunikation mildern lassen. Abschließend soll es um potenzielle und tatsächliche Veränderungen des sozialwissenschaftlichen Erkenntniserwerbs gehen, die eng verknüpft sind mit technologischen Fortschritten.

Markus Lehmkuhl studierte Biologie und Journalistik an der Technischen Universität Dortmund. Er absolvierte ein Volontariat beim Westdeutschen Rundfunk in Köln und arbeitete anschließend als Wirtschaftsredakteur bei der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung. 2005 promovierte er an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über den Einfluss interpersonaler Kommunikation auf die Risikowahrnehmung. Zwischen 2005 und seiner Berufung zum Professor an das KIT 2015 arbeitete er an der Freien Universität Berlin und am Helmholtz-Forschungszentrum in Jülich in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten zu Fragen der populären Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte in die Öffentlichkeit.
Publikationen (Auswahl): Lehmkuhl (2006). Massenmedien und interpersonale Kommunikation: Eine explorative Studie am Beispiel BSE. Forschungsfeld Kommunikation: Vol. 21. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft; Lehmkuhl (2008). Typologie des Wissenschaftsjournalismus. In H. Hettwer, M. Lehmkuhl, H. Wormer, & F. Zotta (Eds.), WissensWelten. Wissenschaftsjournalismus in Theorie und Praxis (176–196). Gütersloh: Bertelsmann; Lehmkuhl et al. (2019). "Visible scientists revisited": Zum Zusammenhang von wissenschaftlicher Reputation und der Präsenz wissenschaftlicher Experten in der Medienberichterstattung über Infektionskrankheiten. Publizistik, 64(4), 479–502; Lehmkuhl (2019). Komplexität der Wissenschaft als Herausforderung für den Wissenschaftsjournalismus. In B. Dernbach, A. Godulla, & A. Sehl (Eds.), Komplexität im Journalismus (203–212). Wiesbaden: Springer VS.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Sabine Sachweh
(Professorin für Angewandte Softwaretechnik, Fachhochschule Dortmund; Mitglied der Datenethikkommission der Bundesregierung)
Werkzeuge, Kompetenzen und Regeln für ein selbstbestimmtes Leben und ein faires Miteinander in der digitalisierten Welt
Donnerstag, 16. Januar 2020, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)