MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE – Interdisziplinäre Kolloquienreihe des Studium generale – Wintersemester 2015/2016

»Tod und Sterben« – Themenschwerpunkt des Studium generale im Wintersemester 2015/2016

Sterben und Tod haben Menschen schon immer beschäftigt, herausgefordert und faszi­niert. Mythen, Religionen und Philosophien ordnen das Lebensende in Sinnzusammen­hänge ein, Rituale und kulturelle Praktiken verankern es lebensweltlich und thematisieren Umgangsweisen und Einstellungen. Die Unausweichlichkeit des eigenen Todes ist für viele Menschen Quelle von metaphysischer Angst, diffusem Unbehagen oder ernster Sorge um Angehörige. Für die Gegenwart wird dagegen oft eine Verdrängung des Themenkomplexes aus Alltag und Bewusstsein der Menschen konstatiert. Zugleich bewirken aktuelle Entwick­lungen jedoch neuen Bedarf an Reflexion: das Anwachsen wissenschaftlicher Erkenntnisse über Ster­ben und Tod, neue technische Möglichkeiten am Lebensende, die Pluralisierung von Lebens­entwürfen und die Ablösung von Konventionen und Traditionen auch im Bereich des Umgangs mit Trauer und Tod, die Forderung nach rechtlichen Regelungen für umstrittene Praktiken wie etwa die Suizidbeihilfe, der steigende Bedarf an Geronto- und Palliativmedizin in einer alternden Gesellschaft, der Umgang mit toten Körpern in Kunst und Wissenschaft – diese und andere Veränderungen fordern neuen Antworten auf die Fragen nach unserem Wissen von und unserem Umgang mit Sterben und Tod, unseren Möglichkeiten der Einfluss­nahme, unseren gesellschaftlichen und individuellen Vorstellungen, Praktiken und Normen.

Die interdisziplinäre Vortragsreihe thematisiert diese Entwicklungen aus der Sicht von Biologie und Medizin, Soziologie und Psychologie sowie von Philosophie, Religions- und Kultur­wissen­schaft und diskutiert ethische, rechtliche und praktische Fragen des Lebensendes.

Mainzer Universitätsgespräche

Interdisziplinäre Kolloquienreihe des Studium generale

zum Themenschwerpunkt »Tod und Sterben«




Prof. Dr. Dr. Dr. Dominik Groß

(Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Medizinische Fakultät, Uniklinik, RWTH Aachen)

Transmortalität – neue Formen des Umgangs mit dem Tod und der menschlichen Leiche

Mittwoch · 28. Oktober 2015 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Bernd Kaina

(Professor für Toxikologie, Direktor des Instituts für Toxikologie, Universitätsmedizin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Altern und Sterben aus Sicht der Molekularbiologie

Mittwoch · 4. November 2015 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer

(Professor em. für Soziologie, Institut für Soziologie, Justus-Liebig-Universität Gießen)

Sterben in Deutschland

Mittwoch · 18. November 2015 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Joachim Wittkowski

(Professor an der Fakultät für Humanwissenschaften, Julius-Maximilians-Universität Würzburg)

»Mehr als das Leben kann ich nicht verlieren«.

Einstellungen zu Sterben und Tod und ihre Beziehungen zu anderen Merkmalen


Mittwoch · 25. November 2015 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. DDr. Birgit Heller

(Professorin am Institut für Religionswissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien · Konsulentin der Abteilung Palliative Care und OrganisationsEthik, IFF-Fakultät der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Standort Wien, Österreich)

Wie Religionen den Tod deuten: Impulse auch für mein Sterben?

Mittwoch · 2. Dezember 2015 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Reiner Sörries

(Professor für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte, Fachbereich Theologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg · Direktor des Zentralinstituts und Museums für Sepulkralkultur, Kassel)

Nicht jeder trauert anders, aber jeder trauert verschieden.

Kulturgeschichtliche und kulturelle Aspekte der Trauer


Mittwoch · 9. Dezember 2015 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Petra Gehring

(Professorin für Philosophie, Institut für Philosophie, Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Technische Universität Darmstadt)

Vom Tod zum Lebensende. Über Sterbepolitik

Mittwoch · 16. Dezember 2015 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Thomas Hieke

(Professor für Altes Testament, Abteilung Altes Testament, Katholisch-Theologische Fakultät, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

»Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück« – Tod und Sterben im Alten Testament

Mittwoch · 6. Januar 2016 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Wolfram Höfling

(Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht, Finanzrecht sowie Gesundheits­recht, Direktor des Instituts für Staatsrecht, Leiter der Forschungsstelle für das Recht des Gesundheitswesens, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln)

Selbstbestimmung und Integritätsschutz am Lebensende – Zur Diskussion über Patientenverfügungen, Suizidassistenz und Tötung auf Verlangen

Mittwoch · 13. Januar 2016 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



Prof. Dr. Martin Weber

(Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie und Internistische Onkologie, Leiter der Interdisziplinären Abteilung für Palliativmedizin, Universitätsmedizin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Mehr als Schmerztherapie – palliativmedizinische Konzepte und Organisations­strukturen für ein selbstbestimmtes Sterben in Würde

Mittwoch · 20. Januar 2016 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)



PD Dr. Julia Weinmann-Menke

(Oberärztin der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Fachärztin für Innere Medizin, Nephrologin, Transplantationsbeauftragte, Universitätsmedizin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Hirntod und Organspende – Fakten zur Diskussion

Mittwoch · 27. Januar 2016 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)

Begleitübungen des Studium generale für Bachelor-Studierende

Fakultätsvorlesung der Evangelisch-Theologischen Fakultät

Filmreihe der Interdisziplinären Abteilung für Palliativmedizin

Weiterführende Lehrveranstaltungen der Fachbereiche