Oldenburg, Dr. Silke – Vortragsexposé – Wintersemester 2019/2020

Mainzer Universitätsgespräche
Spaß verstehen – Forschung zu Lachen und Humor

Dr. Silke Oldenburg

Senior Lecturer, Ethnologisches Seminar, Universität Basel

Humor und Krieg.
Perspektiven ethnologischer Forschung im Ostkongo

Dienstag, 17. Dezember 2019, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)

Bewaffneter Konflikt, humanitäre Krisen und Naturkatastrophen. All dies sind Stichwörter, mit denen der Ostkongo im Fokus der internationalen Berichterstattung steht. Welche Bedeutung hat Humor ausgerechnet in einem Land, das charakterisiert ist durch Gewalt, Unruhen und Armut? Ist Humor Widerstand, Ventil, Lebenshilfe? Worüber genau lachen die Menschen? Und wann lachen sie vielleicht nicht mehr?
Dieser Vortrag führt ein in die Alltagswelt Gomas, einer Millionenstadt im Ostkongo. Anhand einer soziopolitischen und historischen Kontextualisierung der Stadt Goma und ausgehend von zahlreichen ethnographischen Beispielen wird der Frage nachgegangen, wie Menschen versuchen, eine solch spannungsgeladene Stadt lebenswert zu gestalten. Humor bietet hier einen alternativen Blick auf Fragen von Gesellschaftlichkeit und Wandel in einer von langanhaltenden Krisen geprägten Region.

Silke Oldenburg studierte Ethnologie und Osteuropäische Geschichte an den Universitäten Tübingen, Mérida (Venezuela) und an der FU Berlin, wo sie mit einer preisgekrönten Arbeit über binnenvertriebene Jugendliche in Bogotá (Kolumbien) ihr Studium abschloss. 2013 promovierte sie an der Bayreuth International Graduate School of African Studies mit einer Arbeit über Jugend, Krieg und Alltag im Ostkongo. Seit 2014 forscht und lehrt sie als Oberassistentin an der Universität Basel und widmet sich in ihrem neuen Buchprojekt Fragen von Humor und Urbanität aus vergleichender Perspektive im Kongo und in Kolumbien.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Barbara Wild
(Niedergelassene Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie, Stuttgart)
Humor ist die beste Medizin?!
Vom Umgang mit Humor in Psychiatrie und Psychotherapie
Dienstag, 7. Januar 2020, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)