PD Dr. Alfred Hirsch – Vortragsexposé – Wintersemester 2005/2006

STUDIUM GENERALE – MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
»NORMEN UND KULTUREN«

PD Dr. Alfred Hirsch (Hildesheim/Essen)

Frieden versus Menschenrechte. Der Mythos eines alten Dilemmas

Mittwoch, 7. Dezember 2005, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

Es ist kein Zufall, dass die theoretische Entwicklung und die politische Durchsetzung der Menschenrechte stets mit unterschiedlichen Formen von Gewaltsamkeit einhergingen. Nun stellt sich angesichts dieses Befundes allerdings die Frage, ob den Menschenrechten selbst eine gewisse Gewaltsamkeit innewohnt oder ob diese dem Menschenrechtsinstrumentarium eher von außen angetragen wird? Wenn Letzteres der Fall wäre, müssten wir uns Gedanken darüber machen, wie wir den Kern des Menschenrechtsprozesses losgelöst von seiner gewaltsamen Durchsetzung befördern. Dies ließe sich gleichwohl nur bewerkstelligen, wenn wir die Friedensförmigkeit eines interkulturellen Menschenrechts¬denkens freizulegen vermögen.

PD Dr. Alfred Hirsch, Privatdozent für Philosophie an der Universität Hildesheim und Koordinator der Studiengruppe ›Kulturen der Verantwortung‹ am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.

Wichtigste Publikationen:
Der Dialog der Sprachen. Studien zum Sprach- und Übersetzungsdenken Walter Benjamins und Jacques Derridas, München 1995. – Hg., Übersetzung und Dekonstruktion, Frankfurt 1997. – Hg., Sprache und Gewalt, Berlin 2001. – Recht auf Gewalt? Elemente und Strukturen philosophischer Gewaltrechtfertigung nach Hobbes, München 2004. – Menschenrechte des Fremden: Zur Grundlegung einer interkulturellen Menschenrechtsethik, Duisburg 2005.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Claudia Bickmann
(Philosophie, Universität zu Köln – Präsidentin der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie)
Philosophieren in der veränderten Welt. Wege ins »Offene des Weltinneren«?
Mittwoch, 14. Dezember 2005, 18.15 Uhr, N 3 (Muschel)