Der Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater und das Studium generale laden im Rahmen der Ringvorlesung
DAS KÜNSTLERDRAMA ALS SPIEGEL ÄSTHETISCHER UND GESELLSCHAFTLICHER TENDENZEN
zu folgendem Vortrag ein:
PD Dr. Gunther Nickel (Darmstadt/Mainz)
Das Künstlerdrama in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur: Wolfgang Bauers "Change", Rainald Goetz’ "Jeff Koons", Albert Ostermaiers "The Making of B-Movie" und Falk Richters "Gott ist ein DJ"
Mittwoch, 7. November 2007, 18.15 Uhr, P 3 (Philosophicum)
Die Opposition von Kunst und Leben bzw. von Künstler und Gesellschaft ist für das deutsche Künstlerdrama seit der Aufklärung charakteristisch. Erstmals in der Geschichte des Genres stellte Wolfgang Bauer 1969 in "Change" das idealistische Bild vom Künstler, der um den Preis gesellschaftlicher Exterritorialität ewige oder wenigstens unbequeme Wahrheiten artikuliert, in Frage. Dreißig Jahre nach ihm haben auch Albert Ostermaier, Falk Richter und Rainald Goetz in Künstlerdramen das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft reflektiert. Sie zeigen, dass der Kunstmarkt den Charakter dieser Dichotomie verändert hat, vor allem aber, dass eine Voraussetzung des Künstlerdramas problematisch geworden ist: die der Möglichkeit von Authentizität – sowohl in der Kunst als auch im Leben.
Gunther Nickel ist Lektor des Deutschen Literaturfonds e.V. in Darmstadt und Privatdozent für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Dr. Charlotte Krauß (Straßbourg)
Der Künstler im französischen Drama der Romantik
Mittwoch, 14. November 2007, 18.15 Uhr, P 3 (Philosophicum)