Veranstaltung des Instituts für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Abteilung Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte
PD Dr. Ulrike Koenen (Halle)
Byzantinische Marienbilder im Westen.
Beobachtungen zu ihrer Aufnahme
Dienstag, 5. Juli 2016, 18:15 Uhr, HS 02-521, Georg Forster-Gebäude, J.-Welder-Weg 12
Neben den traditionellen, bereits in der Spätantike ausgebildeten und im Osten wie Westen verbreiteten Darstellungstypen des Marienbildes werden ab dem Frühmittelalter in Byzanz einige Kultbilder Mariens besonders verehrt. Als spezifische Bildtypen fanden sie im byzantinischen Reich eine weite Verbreitung, waren im Westen hingegen kaum bekannt. Der ab dem 10. Jahrhundert vermehrte "Export" einiger byzantinischer Kunstwerke in Form von Gesandtengeschenken oder als Handelsgut machte diese Bildtypen auch im Westen bekannt. Um die Formen ihrer Aufnahme in das westliche Bildrepertoire, aber auch um ihre unmittelbare materielle Aneigung und den Umgang mit diesen Werken, die einer neuen Verwendung zugeführt wurden, geht es in diesem Vortrag.
PD Dr. Ulrike Koenen M.A.: Studium der Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie und Klassischen Archäologie an den Universitäten Bonn, Köln und Rom. Habilitation an der Universität Halle. DFG-Projekt zur Katalogisierung Byzantinischer Denkmäler in Sammlungen der Bundesrepublik Deutschland. Gerda-Henkel-Forschungsstipendium zur Rezeption byzantinischer Denkmäler im Westen. Lehrtätigkeit an den Universitäten Bonn, Bochum, Heidelberg, Paderborn, Münster, Halle und Gastprofessur an der Universität Zürich. Forschungsschwerpunkte sind das Nachleben der Spätantike im Mittelalter, der kulturelle Austausch der Byzantiner mit ihren westlichen und östlichen Nachbarn und spätantike und byzantinische Buchkultur.
Auswahlliteratur: Barbara Zeitler, The Migrating Image. Uses and Abuses of Byzantine Icons in Western Europe, in: Icon and Word. The Power of Images in Byzantium, Studies presented to Robin Cormack, ed. by Antony Eastmond / Liz James, Aldershot 2003, 185–204.