Studium generale: Mainzer Universitätsgespräche
"Wasser: Molekül, Lebensstoff, Menschheitsproblem"
Prof. Dr. Axel Bronstert (Potsdam)
Der Wasserkreislauf: Wasserverfügbarkeit, Wassernutzung und Einflüsse der Klimaänderung
Mittwoch, 11. Juni 2008, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Die Erde ist der "blaue Planet". Auf ihrer Oberfläche befindet sich die unfassbar große Menge von 1,4 Milliarden km³ Wasser, welches letztlich über zwei Drittel ihrer Oberfläche mit Wasser bedeckt. Allerdings ist davon nur ein sehr kleiner Teil Süßwasser – weniger als drei Prozent. Doch gleichmäßig verteilt würden die 35 Millionen km³ Süßwasser immerhin noch eine 68 Meter hohe Wasserschicht um die Erdoberfläche ergeben. Doch der größte Teil dieses genießbaren Wassers ist wiederum fernab von den Menschen in den Eismassen der Polarregionen oder in tiefen Grundwasserleitern gespeichert.
Diese nutzbaren Wasservorräte sind also nicht gleichmäßig sondern sehr ungleichmäßig verteilt – und zwar ungleichmäßig in der Fläche und ungleichmäßig über den Raum. Es gibt Regionen, wo es praktisch nie regnet und es gibt Regionen, in denen fällt im Jahr durchschnittlich mehr als 10 Meter Regen. Da das Wasser die Grundlage allen Lebens ist und zudem noch das wichtigste Lebensmittel für die Menschen, müssen diese Ungleichheiten also gemindert werden: Das ist die klassische Aufgabe der Wasserwirtschaft: Die Bereitstellung von genügend Wasser für Wasserversorgung, Nahrungsmittelproduktion und viele weitere Ansprüche und gleichzeitig der Schutz vor zuviel Wasser, wie zum Beispiel Hochwasser.
In den letzten Jahrzehnten wurden allgemein die Bedeutung des Wasserkreislaufs und auch das Auftreten der "hydrologischen Extreme" Hochwasser und Dürre verstärkt wahrgenommen. Von essentieller Bedeutung dabei ist auch, inwieweit sich die Dynamik dieses System momentan ändert. Daher wird die Diskussion, inwieweit dies durch den Menschen mitverursacht oder verstärkt wird, engagiert und intensiv geführt. In diesem Beitrag werden daher abschließend der Einfluss der Landnutzung oder die Klimaänderung und die damit einhergehenden Konsequenzen näher beschrieben.
Prof. Dr. Axel Bronstert hat in Karlsruhe Wasserwirtschaft studiert und ist seit 2000 Professor für Hydrologie und Klimatologie am Institut für Geoökologie der Universität Potsdam und zudem Co-Chair der Wasserforschung am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Seine Arbeitsgruppe forscht aktuell in den Bereichen hydrologische Prozesse, Hochwasser und wassergebundener Stofftransport. Es werden im In- und Ausland sowohl experimentelle Feldmethoden als auch Computersimulationsverfahren für detaillierte Prozessmodelle, angewandte Frühwarnverfahren, integrierte ökohydrologische Modelle und Modelle für die Gewässerqualität eingesetzt.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Rolf-Dieter Wilken
(Professor für Angewandte Hydrochemie, Institut für Geowissenschaften, Universität Mainz)
Wie sauber darf Trinkwasser sein?
Mittwoch, 18. Juni 2008, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)