STUDIUM GENERALE: MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
"TOD UND STERBEN"
Prof. Dr. Bernd Kaina
(Direktor des Instituts für Toxikologie, Universitätsmedizin, JGU Mainz)
Altern und Sterben aus Sicht der Molekularbiologie
Mittwoch, 4. November 2015, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Längst hat sich die Molekularbiologie der Frage nach dem Warum und Wie des Todes zugewandt. In diesem Vortrag werden die folgenden Fragen behandelt: Wie alt können wir werden? Warum altern und sterben wir? Wie wird der Tod insbesondere auf zellulärer Ebene reguliert? Können wir ins Todesprogramm eingreifen? Die Forschung der vergangenen 20 Jahre hat uns klar gemacht, wie Zellen sterben. Zelltod ist nicht einfach ein Aufhören von Lebensfunktionen. Zellen verfügen vielmehr über ausgeklügelte Mechanismen, um unter Stressbedingungen wie auch unter ganz normalen Bedingungen ihrer Entwicklung zu sterben. Diesem programmierten Selbstmord stehen Überlebensstrategien der Zelle gegenüber. Der Vortrag wird sich folglich auch mit der Balance zwischen Leben und Tod aus Sicht der Zell- und Molekularbiologie befassen und aufzeigen, wie zelluläre Reparaturvorgänge und Zelltodmechanismen ineinander greifen und gesteuert werden.
Bernd Kaina, geb. 1950. – Promotion in Biologie/Genetik (Halle, 1977), Habilitation im Fach Genetik und Toxikologie (Karlsruhe 1990), Stipendiat der EU an der Universität Leiden, Gastwissenschaftler am DKFZ in Heidelberg, Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Forschungszentrum Karlsruhe), Professor für Toxikologie (seit 1993) und Direktor des Instituts für Toxikologie (seit 2004) an der Universität Mainz. – Zu Prof. Kainas Forschungsschwerpunkten zählen Schädigung und Reparatur der DNA, Mechanismen der Mutagenese, der Karzinogenese und des programmierten Zelltods insbesondere von Tumorzellen nach Zytostatikaeinwirkung.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
(Professor em. für Soziologie, Institut für Soziologie, Justus-Liebig-Universität Gießen)
Sterben in Deutschland
Mittwoch, 18. November 2015, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)