Themenschwerpunkt des Studium generale
"Selbstbild und Weltbild. Kulturalität, Pluralität, Universalität?"
Prof. Dr. Christiane Eilders (Düsseldorf)
Nationale Konstruktionen Europäischer Identität.
Ausgewählte Befunde eines international vergleichenden Projekts zur EU-Berichterstattung in 7 Ländern
Montag, 26. Nov. 2012, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union wurde die Identität der EU als Friedensprojekt deutlich gestärkt. Dass damit die Lesart der EU als Wirtschaftsgemeinschaft dauerhaft abgelöst wird, ist allerdings nicht zu erwarten. Auch die Sichtweise der EU als Solidargemeinschaft kommt angesichts der drohenden Staatspleite Griechenlands gegen die wirtschaftliche Deutung nicht an. Welche Identität der EU sich im Deutungskampf durchsetzt, hat weitreichende Konsequenzen für den Europäischen Integrationsprozess. Aber wo wird das entschieden? Die Vorlesung verortet die Entstehung von Zugehörigkeit zur EU in der öffentlichen Kommunikation einer nationalen Gesellschaft. Eine vergleichende Inhaltsanalyse der nationalen Medienarenen in EU-Mitgliedsländern rekonstruiert die Konstruktionsprozesse Europäischer Identität zwischen der EU-Osterweiterung 2004 und dem Scheitern des irischen Referendums zum Vertrag von Lissabon 2008.
Christiane Eilders, geb. 1962, Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Studium der Kommunikationswissenschaft und Promotion zum Dr. phil. (1996) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der LMU München, am Deutschen Jugendinstitut München, am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin und am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung Hamburg. 2006 bis 2011 Professorin für Politische Kommunikation an der Universität Augsburg. Gastaufenthalte an der University of California, San Diego, der Hacettepe Universität Ankara und der Kollegforschergruppe "The Transformative Power of Europe", Berlin.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Astrid Messerschmidt (Institut für Bildungswissenschaft, PH Karlsruhe)
Der Wunsch, nicht rassistisch zu sein – Selbstbilder in den Nachwirkungen des Nationalsozialismus
Montag, 10. Dezember 2012, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)