STUDIUM GENERALE: MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
»NORMEN UND KULTUREN«
Prof. Dr. Claudia Bickmann (Köln)
Philosophieren in der veränderten Welt. Wege ins «Offene des Weltinneren»?
Mittwoch, 14. Dezember 2005, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Leitend für die Ausführungen des Vortrages ist die Frage nach dem 'Ethos' (Aufenthalt) der Philosophie in der Moderne. Dabei wird zunächst das Augenmerk auf die Funktion und Stellung der Philosophie im Wissensgefüge der modernen Wissenschaften gerichtet. Stationen sind: 1. Der Weg in die Selbstauflösung der Philosophie als einer integrativen Prinzipienwissenschaft in der Moderne. 2. Der Rückblick auf ihre einstmals leitenden Fragestellungen: die Rückkehr in den Grund des Seinsganzen (wie sie von Platon über den Neuplatonismus bis zu Heidegger ihren Weg findet). Mit Bezug auf Heidegger wird dann 3. auf ihre verborgenen und verloren gegangenen Potentiale aufmerksam gemacht. Dabei gilt Heidegger zunächst der Wille zur Selbstbehauptung – ähnlich wie für Schopenhauer und Nietzsche – als grundlegend für das Weltverhältnis in der Moderne. Über beide geht Heidegger jedoch im Sinne der Idee der Seinslichtung hinaus. Heideggers Weg ins Offene des Weltinneren wird skizziert. 4. Nach einer Rückbesinnung auf die Genese des Willensproblems in der abendländischen Philosophie wird abschließend eine Horizonterweiterung in die nicht-europäischen Philosophien gesucht.
Prof. Dr. Claudia Bickmann, geboren in Aachen. – Studium der Philosophie, Germanistik, Politikwissenschaften, Erziehungswissenschaften in Marburg, Hamburg und München. – Erstes Staatsexamen: Philosophie, Germanistik, Erziehungswissenschaften und Politikwissenschaften; Zweites Staatsexamen: Germanistik, Philosophie, Erziehungswissenschaften.
Ab 2003 Professur an der Universität zu Köln. – Gastprofessuren: in Ägypten (Cairo, Alexandria, El-Menya), Indien (New Delhi), Tschechien (Prag). – Forschungsaufenthalte und Vortragsreisen: in den verschiedensten europäischen und außereuropäischen Ländern u. a. in: Paris; Fairfield-University, USA; Cambridge, U.K; Wien; Mailand; Porto Allegre, Brasilien; Groningen; Prag; Istanbul; Breslau.
Leitung einer Reihe von Tagungen in Bremen, Prag und Köln. – Organisation und Leitung des Internationalen Kongresses zum Thema: «Tradition und Traditionsbruch zwischen Skepsis und Dogmatik» an der Universität zu Köln. – 2003–2004 Geschäftsführende Direktorin des Philosophischen Seminars der Universität zu Köln; ab 2004: Präsidentin der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie; ab 2005: Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Philosophie (DGPh).
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Hermann Häring (Prof. em. für Wissenschaftstheorie u. Theologie, Universität Nijmegen)
Weltethos – Werteorientierung für Kulturen?
Mittwoch, 11. Januar 2006, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)