Prof. Dr. Dethard von Winterfeld – Vortragsexposé – Wintersemester 2005/2006

Ringvorlesung des Interdisziplinären Arbeitskreises Mediävistik
»MAINZ IM MITTELALTER«

Univ.-Prof. Dr. Dethard von Winterfeld

Betrachtungen zum gotischen Kirchenbau in Mainz

Donnerstag, 10. November 2005, 18.15 Uhr, P 4 (Philosophicum)

Der große romanische Dom dominiert in Mainz nicht nur das Stadtbild, sondern auch die Forschungen zur mittelalterlichen Architektur. Die erhaltenen gotischen Kirchen, die zweifellos nicht zur Spitzenklasse der europäischen Architektur gehören, treten dahinter deutlich zurück. Gleichwohl prägten sie das mittelalterliche Stadtbild in ganz entscheidender Weise. Allen voran steht natürlich der Mainzer Dom, der mit seinen Kapellenanbauten und Türmen sowie dem Kreuzgang paradoxerweise das bedeutendste Bauwerk dieser Epoche darstellt. Aber auch St. Stephan, St. Quintin, St. Johannes und die Bettelordenskirchen müssen hier genannt werden.
Der Vortrag, der sich auf allgemeine und aktuelle Forschungsbeiträge stützt, soll die Zeugnisse der gotischen Epoche näher in Augenschein nehmen und auch unter Einbezug untergegangener Denkmäler wie der Liebfrauenkirche die sakrale Bautätigkeit des Hoch- und Spätmittelalters in Mainz vor Augen führen.

Univ.-Prof. Dr. Dethard von Winterfeld, geb. 1938, Studium des Maschinenbaus in Stuttgart, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte, Historischen Geographie sowie der klassischen und christlichen Archäologie in Bonn, 1969 Promotion bei Herbert von Einem, 1970-80 wiss. Assistent und Akademischer Rat bei Hans Belting in Heidelberg, 1980 Habilitation zum Bamberger Dom, 1979/80 Vertretung der Professur Otto von Simsons an der FU Berlin, 1980-84 Professor für Kunstgeschichte in Kiel, seit 1984 in Mainz, seit 2003 emeritiert.
1961-72 Mitarbeit an der Bauaufnahme und Erforschung des Domes in Speyer, 1970-80 praktische Beratung der Altstadtsanie-rung in Heidelberg und Speyer, seit 1984 Mitglied des Landesbeirats für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, 1988-92 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker, 1995 Mitglied des wiss. Beirats und Kuratoriums für den Speyerer Dom. Grün-dungsmitglied des deutschen-polnischen Arbeitskreises für Kunstgeschichte, Mitherausgeber der Kunsthistorischen Arbeitsblätter, auswärtiges Mitglied der polnischen Akademie der Wissenschaften.

Wissenschaftliche Publikationen in Auszügen: Der Dom in Bamberg (1979), Der Dom zu Worms (1984), Die Kaiserdome Spey-er, Mainz, Worms und ihr romanisches Umland (1993), Das gemeinsame Kulturerbe. Die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Denkmalpflege 1970-2000 (2001) [mit Andrzej Tomaszewski], Romanik am Rhein (2001), Die Abteikirche Maria Laach (2004).