Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher – Vortragsexposé – Wintersemester 2008/2009

Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW), Universität Ulm
in Zusammenarbeit mit
Universität Bremen, Zentrum für Weiterbildung · Universität Hildesheim, center for lifelong learning cl³ · Universität Mainz, Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) · Universität Oldenburg, ZWW im Center für lebenslanges Lernen

»Globalisierung und Nachhaltigkeit«
eine Vorlesungsreihe – übertragen per Videokonferenz

Erster Vortrag dieser Reihe:

Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher
(Lehrstuhl für Datenbanken/Künstliche Intelligenz der Universität Ulm)

Globalisierung, Weltfinanzsystem, Nachhaltigkeit – Die Welt braucht einen 'Global Marshall Plan'

Donnerstag, 20. November 2008, 16–18 Uhr, Forum 7, J.-J.-Becherweg 4

Die Welt sieht sich spätestens seit der Weltkonferenz von Rio 1992 vor der Herausforderung, eine nachhaltige Entwicklung bewusst zu gestalten. Das bedeutet insbesondere eine große Designaufgabe bezüglich der Wirtschaft, nämlich die Gestaltung eines nachhaltigkeitskonformen Wachstums bei gleichzeitiger Herbeiführung eines (welt-) sozialen Ausgleichs und den Erhalt der ökologischen Systeme. Tatsächlich ist dies nur möglich, wenn die Wechselwirkung zwischen den Staaten sich in Richtung einer Weltinnenpolitik bewegt, eine Forderung, die auf C. F. von Weizsäcker zurückgeht. Die Chancen zur Erreichung dieses Ziels vom Charakter einer Balance sind aber alles andere als gut. Andere prinzipielle Zukunftsperspektiven sind ein Kollaps oder eine Ressourcendiktatur, wahrscheinlich verbunden mit Terror und Bürgerkrieg. Der Vortrag beschreibt die drei Optionen und entwickelt eine Doppelstrategie, wie man am besten mit dieser Situation umgeht. Dies wird aus Sicht der europäischen bzw. deutschen Politik beleuchtet. In Bezug auf die anstehenden weltweiten Herausforderungen wird mit einem Global Marshall Plan ein konkretes Programm vorgestellt, wie vielleicht Balance noch rechtzeitig gesichert werden kann.