Prof. Dr. Friedrich Breyer – Vortragsexposé – Wintersemester 2008/2009

STUDIUM GENERALE: MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
"WAS IST GERECHTIGKEIT?"

Prof. Dr. Friedrich Breyer (Konstanz)

Marktwirtschaft und soziale Gerechtigkeit – ein Widerspruch?

Achtung, Terminverschiebung!
Der ursprünglich für den 12.11.2008 vorgesehene Vortrag muss verschoben werden.
Neuer Termin: Mittwoch, 28. Januar 2009, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

Die Akzeptanz unseres Wirtschaftssystems in der Bevölkerung ist in den letzten Jahren dramatisch eingebrochen. Beklagt wird zunehmend eine als ungerecht empfundene Einkommensverteilung, und es werden einschneidende Eingriffe des Staates in die Preisbildung, z.B. bei der Entlohnung von Managern gefordert. Im Vortrag werden drei Thesen vertreten: Erstens ist es gefährlich, das Kind mit dem Bade auszuschütten und das Wirken von Märkten einzuschränken, denn die Problemlösungskapazität von Märkten ist noch längst nicht ausgeschöpft. Zweitens ist der Markt als solcher weder gerecht noch ungerecht, hat aber die Tendenz, Leistungen zu belohnen. Daher muss es drittens die Aufgabe des Staates sein, die Leistungsfähigkeit gerade der weniger Privilegierten zu fördern. Es werden konkrete Beispiele dafür aufgezeigt, wo der Staat ansetzen muss, um diese Aufgabe in Zukunft besser zu erfüllen als heute.

Prof. Dr. Friedrich Breyer ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz und Forschungsprofessor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Er promovierte und habilitierte sich in Heidelberg und war von 1986 bis 1992 Professor an der FernUniversität Hagen. Er ist stellv. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheitsökonomie im Verein für Socialpolitik. Er ist Autor bzw. Mitautor zahlreicher wissenschaftlicher Aufsätze und Lehrbücher auf zentralen Gebieten der Wirtschafts- und Sozialpolitik, so Grundlagen der Wirtschaftspolitik (2. Aufl. 2005), Gesundheitsökonomik (5. Aufl. 2005), Ökonomie des Sozialstaats (2006).