STUDIUM GENERALE – MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
"MENSCHENBILDER IM WIDERSPRUCH"
Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner (St. Gallen)
Homo oeconomicus – Das ökonomische Modell individuellen Verhaltens
Mittwoch, 22. November 2006, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
In diesem Vortrag wird das Modell individuellen Verhaltens vorgestellt, wie es der modernen ökonomischen Theorie zugrunde liegt. Es ist in seinen Grundzügen die Grundlage jeder verstehenden Sozialwissenschaft im Sinne von Max Weber. Es wird gezeigt, was dieses Modell zur Erklärung individuellen, vor allem aber kollektiven Verhaltens beitragen kann, um damit das Ziel einer solchen Sozialwissenschaft zu erreichen, die Erklärung nicht-intendierter gesellschaftlicher Ergebnisse individuellen Verhaltens. Dabei wird auf die zugrunde liegende (schwache) Rationalitätsannahme genauso eingegangen wie auf die Annahmen, die über die Motivation der handelnden Akteure gemacht werden. Den Abschluss bilden einige Bemerkungen zu den Chancen der Durchsetzung dieses Modells in den der Ökonomie benachbarten Sozialwissenschaften.
Prof. Dr. rer. soc. Gebhard Kirchgässner, geb. 1948 in Konstanz. Direktor des Schweizerischen Instituts für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung SIAW-HSG. 1969–1976 Studium und Promotion an der Universität Konstanz, 1977–1984 Oberassistent am Institut für Wirtschaftsforschung der ETH Zürich, 1984–1992 Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, an der Universität Osnabrück, seit 1992 Professor für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie an der Universität St. Gallen, seit 2001 Research Fellow des CESifo-Networks, seit 2001 Mitglied der Sektion Ökonomik und Sozialwissenschaften der Deutschen Akademie der Naturforscher, Leopoldina, seit 1997 Mitglied und seit 2004 Präsident der Kommission für Konjunkturfragen der Schweizerischen Bundesregierung. – Schwerpunkte: Neue Politische Ökonomie, methodische Grundlagen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Energie- und Umweltökonomik, Angewandte Ökonometrie.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Stefan Wild (Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Universität Bonn)
Mann und Frau in der islamischen Moderne
Mittwoch, 29. November 2006, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)