Das Institut für Kunstgeschichte und das Studium generale laden zu folgendem Vortrag ein:
Prof. Dr. Georg J. M. Weber (Kassel)
Rembrandt-Bilder. Die Relativität des historischen Blickwinkels
Mittwoch, 5. Juli 2006, 19.15 Uhr
Hörsaal des Instituts für Kunstgeschichte (Binger Straße 26)
Der Vortragstitel ist bewusst doppeldeutig angelegt: Es geht um die Vorstellung von Rembrandts Kunst, wie sie an bestimmten Fallbeispielen des 18. und 19. Jahrhunderts ablesbar wird. Die Gemäldesammlung des hessischen Landgrafen Wilhelm VIII. in Kassel bildet den Ausgangspunkt: Laut Inventar von 1749 zählte sie 34 Originale Rembrandts, von denen nach heutiger Vorstellung allein 12 noch akzeptiert werden. Wie konnten die anderen damals bestehen, aufgrund welcher Kriterien verschob sich das Rembrandt-Bild in den darauf folgenden Jahren und wie sehr sind wir selbst von einer bestimmten Vorstellung seiner Kunst geprägt? Es geht also nicht um die heutige Diskussion, Rembrandt Ja oder Nein, sondern um den jeweils historischen Blickwinkel und die Relativität der eigenen Kriterien.
Georg J. M. Weber:
Studium in Aachen und Utrecht, Promotion 1987 in Aachen. Volontariat an der Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel bis 1989, Konservator für Italienische Malerei an der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden 1994-2004, seitdem Leiter der Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel. Honorarprofessur der Universität Bamberg 2005.
Literatur mit weiterführenden Angaben: Rembrandt-Bilder. Die historische Sammlung der Kasseler Gemäldegalerie, Ausst.-Kat. Staatliche Museen Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister, München 2006.