Studium generale: Mainzer Universitätsgespräche
DIE EVOLUTION DER KOOPERATION
Prof. Dr.-Ing. Tamim Asfour
(Institut für Anthropomatik und Robotik, Karlsruher Institut für Technologie KIT)
Von Humanoiden Robotern im Haushalt zu Personalisierten Roboteranzügen: Science Fiction?
Mittwoch, 24. Juni 2015, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Die Erschaffung künstlicher Lebewesen mit menschenähnlichem Verhalten beflügelt die Fantasie der Menschen bereits seit dem Altertum. Eine besondere Faszination geht dabei von humanoiden Robotern zur Nachahmung des Menschen in Form und Funktion aus. In den letzten Jahren sind beeindruckende humanoide Roboter als Ergebnis intensiver interdisziplinärer Forschung entstanden und ehrgeizige Ziele wurden für humanoide Roboter festgelegt: Sie sollen Begleiter und Helfer von Menschen unterschiedlichen Alters im Haushalt und bei der Arbeit, Helfer bei Katastrophen und Sieger gegen den Fußballweltmeister im Jahr 2050 sein. Der Vortrag wird auf aktuelle und zukünftige Forschungsthemen der humanoiden Robotik eingehen, Grenzen und Möglichkeiten diskutieren, sowie neue Wege aufzeigen. Zunächst werden aktuelle Ergebnisse zur Entwicklung humanoider Roboter vorgestellt, die zahlreiche Assistenzfunktionen im Haushalt ausführen, aus Beobachtung des Menschen lernen und über natürliche Sprache mit dem Menschen kommunizieren. Anschließend wird die Vision einer neuartigen Generation humanoider Robotersysteme diskutiert: Robotersysteme, die man de facto anziehen kann, um motorische und sensorische Fähigkeiten zu erweitern bzw. Schwächen, Einschränkungen und Behinderungen aktiv zu kompensieren.
Prof. Dr. Tamim Asfour ist Professor am Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Anthropomatik und Robotik, Hochperformante Humanoide Technologien. Er ist Entwickler der ARMAR-Familie humanoider Roboter. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Mechano-Informatik humanoider Roboter, das Greifen und das Lernen aus Beobachtung des Menschen. Prof. Asfour studierte Elektrotechnik und promovierte in Informatik an der Universität Karlsruhe (TH). Er ist Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Robotik (DGR), Mitglied des Board of Directors of euRobotics aisbl, Editor-in-Chief der IEEE RAS Conference on Humanoid Robots, Mitglied des IEEE RAS Technical Committee on Humanoid Robots und Associate Editor der Zeitschrift "Transactions on Robotics". Er ist involviert in mehrere nationale und europäische Forschungsprojekte mit Schwerpunkt Robotik und kognitive Systeme.
Abschließender Vortrag dieser Reihe:
Prof. Dr. Peter Hammerstein
(Theoretische Biologie, Humboldt-Universität zu Berlin)
Die genetische und kulturelle Evolution der Kooperation
Mittwoch, 1. Juli 2015, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)