Studium generale: Mainzer Universitätsgespräche
"Wie viel Führung braucht der Mensch? Leadership und Verantwortung"
Prof. Dr. Jürg Helbling
Ethnologisches Seminar, Universität Luzern
Führung und Konfliktregelung in akephalen Gesellschaften
Mittwoch, 17. Dezember 2014, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Führung und Konfliktregelung in akephalen Gesellschaften: Die Beziehung zwischen lokalen Führungspositionen und Modalitäten der Beilegungen von Konflikten innerhalb und zwischen Gruppen wird am Beispiel von Wildbeutern und tribalen Bauern-Viehzüchtern diskutiert. In beiden Gesellschaften sind die lokalen Gruppen – mobile Kleingruppen bzw. Dorfgemeinschaften – politisch autonom, d. h. sie stehen nicht unter der Kontrolle einer staatlichen Zentralgewalt, was sowohl die Art der Führungspositionen als auch die Modalitäten der Konfliktregelung stark beeinflusst.
Jürg Helbling (1954) war Professor für Ethnologie an der Universität Zürich und Dozent für Umweltgeschichte an der ETH Zürich. Seit 2007 ist er Professor an der Universität Luzern. Er führte eine zweijährige Feldforschung auf Mindoro (Philippinen) durch, neben kürzeren Feldforschungsaufenthalten auf Neu Guinea, im Rift Valley (Kenia) und in Yunnan (China).
Publikationen (Auswahl):
2006. Tribale Kriege: Konflikte in Gesellschaften ohne Zentralgewalt Frankfurt: Campus Verlag.
1996. Macht, Verwandtschaft und Produktion: Die Alangan-Mangyan im Nordosten Mindoros. Studien zur Sozialanthropologie. Berlin: Reimer.
1987. Theorie der Wildbeutergesellschaft. Frankfurt: Campus Verlag.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Michael Hartmann (Professor für Elite- und Organisationssoziologie, Institut für Soziologie, Technische Universität Darmstadt)
Elitenrekrutierung und soziale Verantwortung
Mittwoch, 7. Januar 2015, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)