Prof. Dr. Karol Sauerland – Vortragsexposé – Sommersemester 2008

Das Mainzer Polonicum – Slavistik/Polonistik und das Studium generale laden zu folgendem Gastvortrag ein:

Prof. Dr. Karol Sauerland
(Warschau/Thorn)

Das Jahr 1968 aus polnischer Perspektive. Ein Bericht des Zeitzeugen

Mittwoch, 25. Juni 2008, 18.00 Uhr, P 2 (Philosophicum)

Auch in Polen gab es eine Welle von Studentenunruhen und anderen Protesten, so dass man das polnische Jahr 1968 in den globalen Protest einreihen kann. Gleichzeitig haben aber die Ereignisse in den polnischen Großstädten mit Warschau an der Spitze fatale Folgen gezeitigt. Aufgrund einer von den Machthabern initiierten "antizionistischen Kampagne" mussten so gut wie alle noch in Polen lebenden Juden das Land verlassen. Der Referent, selber Zeitzeuge, versucht aufzuzeigen, wie es dazu kam und welche Folgen dieser Exodus für Polen hatte.

Prof. Dr. Karol Sauerland, Philosoph und Germanist, ist Professor für deutsche Literaturwissenschaft und Ästhetik an den Universitäten Warschau und Thorn. Einer breiten Öffentlichkeit ist er u. a. durch seine Beiträge für die Frankfurter Allgemeine Zeitung bekannt. Er zählt zu den herausragenden polnischen Wissenschaftlern und beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte des Dritten Reiches und des Kommunismus.

Neueste Veröffentlichungen: Dreißig Silberlinge. Denunziation in Gegenwart und Geschichte, Berlin 2000 (auf ungarisch: Harminc eüst. Besúgások és árulások, Budapest 2001). – Polen und Juden zwischen 1939 und 1968. Jedwabne und die Folgen, Berlin 2004. – Literatur- und Kulturtransfer als Politikum am Beispiel Volkspolens, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien 2006.

Nächster Vortrag des Mainzer Polonicums:
Prof. Dr. Alfred Gall (Institut für Slavistik, Universität Mainz)
Literatur und Nation: Facetten einer Grundspannung in der polnischen Kultur
Montag, 30. Juni 2008, 19.00 Uhr, P 12 (Philosophicum)