Prof. Dr. Klaus Ley – Vortragsexposé – Sommersemester 2005

Kolloquium: GESCHICHTE DER THEATERKRITIK

Veranstaltung des Interdisziplinären Arbeitskreises für Drama und Theater
in Zusammenarbeit mit dem Studium generale am
Freitag, 22. Juli 2005, 11.00–18.15 Uhr
Samstag, 23. Juli 2005, 9.00–13.15 Uhr
Fakultätssaal, R 01-185 (Philosophicum)

Vortragsexposé:

Prof. Dr. Klaus Ley
(Romanisches Seminar, Universität Mainz)

Die theaterkritischen Auseinandersetzungen um E. Ionesco und B. Dort

Bei der Auseinandersetzung, die Ionesco Mitte der 50er Jahre mit dem Kritiker Bernard Dort über die Aufgabe des Avantgarde-Theaters führte, geht es eher vordergründig um die Modellhaftigkeit von Bertolt Brecht. B. Dort bringt die grundsätzlichen Dimensionen des Streits und so auch die Radikalität seiner Attacke mit einem Artaud-Zitat auf den Punkt. «Le théâtre comme la peste est une crise que se dénoue par la mort ou par la guérison». Den eigentlichen Rahmen, wie er von Ionesco vage in L’impromptu de l’Alma umrissen wird, bildet eine innerfranzösische Konfrontation, die Polemik um die Littérature engagée, die damals von führenden Literaturzeitschriften ausgefochten wurde.

Prof. Dr. Klaus Ley, zuständig für Französische und Italienische Literaturwissenschaft am Romanischen Seminar der Universität Mainz, hat sich in Unterricht und Forschung mit der Entwicklung des Theaters seit dem Cinquecento und der französischen Klassik bis in die Moderne beschäftigt.
Im Rahmen des Interdisziplinären Arbeitskreises «Drama und Theater» legte er Beiträge zu Bühnenwerken Goldonis, Manzonis, Hugos, d’Annunzios, Pirandellos sowie zum Theater des Futurismus vor. Er war beteiligt an dem Orpheus-Projekt (2003).
Weitere einschlägige Studien: «Die Oper im Roman» (1995) und der Symposiumsband: "Flauberts «Salammbô» in Musik, Malerei, Literatur und Film" (1998). Derzeit bereitet er die Publikation des aus der Vortragsreihe entstandenen Bandes «Caecilia – Tosca – Carmen» (vom Sommersemester 2003) vor.