Prof. Dr. Maximilian Forschner · Vortragsexposé · Sommersemester 2009

STUDIUM GENERALE: MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE:
"BLICKE INS LICHT WIE NATUR- UND KULTURWISSENSCHAFTEN LICHT ERKLÄREN UND DEUTEN"

Prof. Dr. Maximilian Forschner (Erlangen-Nürnberg)

Zwischen rationaler Aufklärung und mystischer Erleuchtung.
Das Licht als Metapher und Symbol der Philosophie

Mittwoch, 13. Mai 2009, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

In Religion und Philosophie, denen es um ein Verständnis der Welt im Ganzen geht, spielt das Licht eine zentrale Rolle. Dabei ist klar, dass wir es hier nicht primär mit dem Licht als einem Phänomen physikalischer Beschreibung und sinnlichen Erlebens zu tun haben, sondern mit dem Licht als elementarer Metapher und grundlegendem Symbol im Zusammenhang unseres religiösen oder philosophischen Welt- und Selbstverständnisses. Die Funktion der Lichtmetapher ist ähnlich bedeutend wie die Funktion des Lichts für die Entstehung und im Ablauf natürlicher Lebensprozesse. An der Rolle der Metapher lässt sich die Substanz, an den Umformungen der Metapher und an den Veränderungen ihres Gebrauchs lassen sich substantielle Wandlungen des menschlichen Welt- und Selbstverständnisses ablesen.
Der Vortrag wird an markanten Beispielen aus Antike, Mittelalter und Neuzeit die zentrale Rolle erläutern, die die Lichtmetaphorik in der Geschichte der Philosophie gespielt hat und nach wie vor spielt.

Maximilian Forschner, geb. 1943, Studium der (kath.) Theologie (1962–1967), Studium der Philosophie (1967–1972), Promotion in Philosophie (1972) bei Prof. Helmut Kuhn in München, Habilitation in Philosophie (1980) in Erlangen, 1982–1985 ordentlicher Professor an der Universität Osnabrück, ab 1985 ordentlicher, seit 2008 emeritierter Professor für Philosophie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Buchveröffentlichungen: Gesetz und Freiheit. Zum Problem der Autonomie bei Immanuel Kant (1974); J.-J. Rousseau (1977); Die stoische Ethik (2. Aufl. 1995); Mensch und Gesellschaft (1989); Über das Glück des Menschen (1. und 2. Aufl. 1993); Über das Handeln im Einklang mit der Natur (1998); Thomas von Aquin (2006). – Arbeitsgebiete: Philosophie der Antike (mit Schwerpunkt Hellenismus), Philosophie des Mittelalters (mit Schwerpunkt Thomas von Aquin), Philosophie der Aufklärung (mit Schwerpunkt Kant, Rousseau, J. St. Mill). Systematischer Schwerpunkt: Praktische Philosophie.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Hugo Scheer (Photobiologie, LMU München)
Licht und Leben: Von der Photosynthese zur Photodynamischen Therapie
Mittwoch, 27. Mai 2009, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)