Prof. Dr. Michael Kißener – Vortragsexposé – Sommersemester 2008

1968 TRANSNATIONAL
Ringvorlesung mit dem Historischen Seminar

Prof. Dr. Michael Kißener
Mainz

1968 lokal und regional:
Über Probleme und Perspektiven einer regionalen Untersuchung der Studentenunruhen um 1968

Donnerstag, 19. Juni 2008, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

„1968“ und alles, was man mit dieser geradezu symbolhaften Jahreszahl an Positivem und Negativem verbinden mag, ist geradezu zu einem Selbstbedienungsladen für beliebige Interpretationen der jüngsten deutschen Geschichte geworden. Und bisweilen scheint es, als ob sich dieses Jahr nur in Frankfurt a.M. und Berlin ereignet habe. Erstaunlich dünn ist angesichts der mit hoher Meinungsintensität vorgetragenen Ansichten über „1968“ das bislang erarbeitete Fundament gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse darüber, insbesondere wenn der Blick auf die vielfältigen Veränderungsprozesse in der ganzen Breite der westdeutschen Hochschullandschaft gerichtet wird. So wie die Vortragsreihe „1968 transnational“ einen Beitrag zur Historisierung von „1968“ durch eine international ausgerichtete komparative Sicht intendiert, versucht auch dieser Vortrag in umgekehrter Blickrichtung durch einen „nach innen“ gerichteten regional komparativen Ansatz zu dieser Historisierung beizutragen. Dazu werden zunächst die methodischen Probleme erläutert, um in einem zweiten Schritt das bisher verfügbare Wissen über „1968 – regional“ zu systematisieren. Am Ende des Vortrages steht der Blick auf die lokalen Verhältnisse in Mainz.

Prof. Dr. Michael Kißener, geboren 1960, studierte Geschichte, Germanistik, Pädagogik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und promovierte dort 1991 zum Dr. phil. Von 1992 bis 2002 war er Geschäftsführer der "Forschungsstelle Widerstand" an der Universität Karlsruhe. An der Universität Karlsruhe (TH) habilitierte er sich 2000. Seit 2002 hat er die Professur für Zeitgeschichte an der Universität Mainz inne.
Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Europäische Rechtsgeschichte 16.-20. Jahrhundert; Nationalsozialismus und Widerstand; Regionale Zeitgeschichte.

Nächster Vortrag dieser Reihe:
Dr. Wolfgang Kraushaar (Hamburger Institut für Sozialforschung)
Hippiebewegung und Kulturindustrie.
Wie aus einer avantgardistischen Gegenkultur eine populäre Massenkultur wurde
Donnerstag, 26. Juni 2008, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)