Themenschwerpunkt
FAMILIE, FREUNDE, PARTNER.
BEZIEHUNGEN IM KULTURVERGLEICH
Prof. Dr. Norbert F. Schneider
Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung BiB, Wiesbaden | Gastprofessor für Soziologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Bunt, bunter, Familie? Stabilität und Wandel einer exklusiven Solidargemeinschaft
Montag, 11. Dezember 2017, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Was unter Familie verstanden und wie Familie gelebt wird, hat sich in Deutschland seit Mitte der 1960er Jahre deutlich verändert. Der Rückzug der bürgerlichen Kernfamilie und die Pluralisierung der Lebensformen sind dafür augenfällige Zeugnisse. Dieser Wandel wurde und wird oftmals als Niedergang der Familie gedeutet. Aber die Familie ist nicht in die Krise geraten. Sozialhistorische Vergleiche zeigen vielmehr, dass die Gestaltbarkeit und Anpassungsfähigkeit von Familie zu ihren Wesensmerkmalen gehören und zugleich Garanten für ihre auch zukünftig zentrale Bedeutung sind.
Der Vortrag zeichnet mit aktuellen empirischen Daten die wesentlichen Veränderungen, aber auch die allfällige Stabilität der Familie nach und thematisiert dabei auch die fortbestehenden Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, fragt nach den Ursachen dieser Entwicklungen und reflektiert über die gesellschaftspolitischen Herausforderungen, die der Wandel der Familie mit sich bringt.
Norbert F. Schneider ist seit 2009 Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden. Zuvor war er zwölf Jahre Professor für Soziologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er lehrt als Gastprofessor an den Universitäten Wien, Frankfurt am Main und Mainz. Norbert F. Schneider ist Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen und Zeitschriften, unter anderem der Zeitschrift Comparative Population Studies; er ist in mehreren wissenschaftlichen Beiräten und politischen Beratungsgremien tätig. So wurde er 2010 als Mitglied in die Sachverständigenkommission zur Erstellung des Achten Familienberichts und in den Expertenrat Demografie beim Bundesminister des Innern berufen. Seit 2016 ist Norbert F. Schneider Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Familien-, Bevölkerungs- und in der Mobilitätsforschung.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Weertje Willms
(Professorin für (interkulturelle) Germanistik und Komparatistik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Darstellungsformen von interkulturellen Familienkonzepten in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Montag, 8. Januar 2018, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)