THEMENSCHWERPUNKT DES STUDIUM GENERALE
"GRENZEN DER KOMMUNIKATION"
Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (Mainz)
Das menschliche Sehsystem:
Grenzen visueller Wahrnehmung und Kommunikation
Montag, 16. Mai 2011, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Das menschliche Sehsystem ist außerordentlich komplex und leistungsfähig. Visuelle Information wird nicht nur unter auch extremen Bedingungen aufgenommen, sondern immer komplex verarbeitet, selektiert, ergänzt und interpretiert, bevor sie in unser Bewusstsein dringt. Bilder, die wir sehen, sind daher während unserer Wahrnehmung immer schon interpretiert, was Wahrnehmung und Kommunikation erleichtern aber auch behindern kann. Beeinträchtigung oder gar Verlust des Sehvermögens werden von Betroffenen zu Recht als sehr gravierend eingestuft, weil sie selbständige Lebensführung, Teilhabe am Gemeinleben und Kommunikation erheblich beeinträchtigen. Aber auch das gesunde Sehsystem stößt durch fehlende oder fehlinterpretierte Seherfahrung an seine Grenzen, und damit an Grenzen der Kommunikation.
Norbert Pfeiffer, geboren 1958, studierte Medizin an den Universitäten in Gießen, Würzburg, Freiburg und Cambridge (England) und erhielt seine Promotion von der Freiburger Universität mit summa cum laude. Nach einem Fellowship in Pharmakologie wendete er sich der Ophthalmologie zu, wurde Facharzt für Augenheilkunde und habilitierte sich. 1995 wurde er Direktor der Mainzer Universitäts-Augenklinik. Des Weiteren war er als Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz von 1999 bis 2002 sowie von 2008 bis 2010 tätig. Er war Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft und ist Vorstandsmitglied der European Glaucoma Society. Seine Forschungstätigkeit fokussierte er auf Diagnose und Behandlung glaukomatöser Erkrankungen einschließlich morphologischer und funktioneller Aspekte. Er gewann mehrere Forschungspreise einschließlich des Galenus von Pergamon Preises für die Einführung innovativer medizinischer Therapien.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Dr. Bernhard Irrgang
(Prof. für Technikphilosophie, Institut für Philosophie, TU Dresden)
Ethische Probleme einer Internetkultur
ACHTUNG: DONNERSTAG (!), 26. Mai 2011, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)