STUDIUM GENERALE: MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
"LEBENSWISSEN: VOM UMGANG MIT WISSENSCHAFT"
Prof. Dr. Peter Propping (Bonn)
Zur Bedeutung des wachsenden genetischen Wissens über uns selbst
Mittwoch, 13. Juni 2007, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Das menschliche Genom ist entschlüsselt. Wir kennen die Abfolge der 3,2 Milliarden genetischer Buchstaben. Alle Menschen stimmen in 99,9% der genetischen Buchstaben überein. Das bedeutet immerhin, dass zwei beliebige Menschen sich in 6 Millionen genetischen Buchstaben unterscheiden. Die Unterschiede in unserem Genom sind der Grund für die erblichen Unterschiede zwischen den Menschen im Hinblick auf Leistungsfähigkeit, Krankheitsneigungen, Begabungen. Es ist eine große Aufgabe der genetischen Forschung, die Bedeutung dieser Unterschiede für den Menschen herauszuarbeiten. Dabei gehört die Analyse des genetischen Einflusses auf die Hirnfunktion zu den schwierigsten Fragen der Lebenswissenschaften.
Peter Propping, geb. 1942, Habilitation 1976 in Heidelberg, Heisenberg-Stipendiat in Heidelberg und Mannheim (1980–83), Professor für Humangenetik und seit 1984 Direktor des gleichnamigen Instituts an der Universität Bonn. Über 450 wissenschaftliche Veröffentlichungen auf vielen Gebieten der Humangenetik, besonders genetische Einflüsse auf neuropsychiatrische Krankheiten, erbliche Krebskrankheiten, Geschichte der Humangenetik. Mitglied der Leopoldina, Mitglied des Nationalen Ethikrates, seit 2006 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik. Mendel-Medaille der Leopoldina, Lifetime Achievement Award der Int. Soc. Psychiatric Genetics, Johann-Georg-Zimmermann-Preis für Krebsforschung.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Jochen Hörisch
(Neuere deutsche Literatur und qualitative Medienanalyse, Universität Mannheim)
Lesen/leben – Das Wissen der Literatur
Mittwoch, 4. Juli 2007, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)