MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
"INFORMATION – WISSEN – BILDUNG"
Prof. Dr. Peter Strohschneider
Vorsitzender des Wissenschaftsrates · Professor für Germanistische Mediävistik, LMU München
Funktionenwandel (in) der Universität
Mittwoch, 12. Juli 2006, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Welche Rolle hat die Universität in einer „Wissensgesellschaft“, wie muss sie sich institutionell ausrichten? Für die Genese, Bewertung, Selektion, Bewahrung und Vermittlung von Wissen in unserer Gesellschaft hat die Universität eine zentrale Bedeutung. Sie ist die einzige Institution, in der sich diese Aufgaben verbinden und wechselseitig befruchten können. Gleichwohl muss auch die Universität sich wandeln und wie jede gesellschaftliche Institution die Herausforderungen der Zeit aufgreifen. Der heute notwendige, in vielen Bereichen bereits vorangetriebene Wandlungsprozess betrifft nicht nur die „Peripherie“ der Universität, sondern auch den „Kern“ ihrer Aktivitäten und Beschaffenheit, nämlich Aufgabenzuschnitt, erwartete Leistungen und deren Qualität, organisatorische sowie strukturelle Spezifika und Formen der internen sowie externen Steuerung. Der Wissenschaftsrat hat mit seinen aktuellen Empfehlungen zur künftigen Rolle der Universitäten auf diese Veränderungsdynamik reagiert. In dem Vortrag wird auch die These vertreten, dass es gerade in der Wissensgesellschaft und ihrer Universität leistungsfähiger Geistes- und Kulturwissenschaften bedarf.
Prof. Dr. Peter Strohschneider, geb. 1955, Studium der Germanistik, Rechtswissenschaft, Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft, Promotion 1984, Habilitation 1991, 1993-2002 Universitätsprofessor an der Technischen Universität Dresden, Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik und Frühneuzeitforschung, seit 2002 Lehrstuhl für Mediävistische Germanistik an der Universität München, seit 2005 Mitglied des Wissenschaftsrates, seit 2006 Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
Arbeitsgebiete: Theorie des vormodernen Textes, höfische Literatur des Hoch- und Spätmittelalters (unter medien- und kulturanthropologischen, kommunikationspragmatischen und institutionalisierungsgeschicht¬lichen Aspekten.)