Themenschwerpunkt des Studium generale
WAS IST LEBEN?
Prof. Dr. Regine Kather (Freiburg)
Der Prozess des Lebens –
Im Spannungsfeld von Natur und Kultur, kausaler Determination und schöpferischer Freiheit
Dienstag, 07. Dezember 2010, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Ausgehend von der naturwissenschaftlichen Bestimmung von Lebewesen als offenen Systemen wird die Dimension der Innenwelt, die sich der objektivierenden Methode entzieht, in ihrer Bedeutung für das Verhalten sichtbar gemacht. Der Mensch schließlich ist ein 'animal symbolicum', das eine eigene Lebenssphäre entwickelt, die Kultur, zu der Kunst und Technik ebenso gehören wie Wissenschaft und Ethik. Dennoch sind Körper und Geist, Natur und Kultur nicht als zwei getrennte Sphären anzusehen. Anhand moderner Erkenntnisse wird sichtbar gemacht, wie beide aufeinander einwirken. Im Rückgang auf Darwin und Ergebnisse moderner Verhaltensforscher wird der Mensch als soziales Lebewesen verstanden, so dass auch die Sphäre der Natur nicht nur durch ein 'Fressen und Gefressen werden', sondern auch durch die Evolution von Empathie und Ethik zu kennzeichnen ist. Sie tritt dadurch in ihrer Eigenwertigkeit und als Grundlage der Kultur in den Blick.
Regine Kather, geb. 1955. Studium von Philosophie, Physik und Religionswissenschaften, Promotion (1989) und Habilitation in Philosophie (1997). Lehrtätigkeit in Philosophie seit 1985, u. a. auch in der Vermittlung von Philosophie durch Vorträge in Radio und Fernsehen und die Organisation interdisziplinärer Tagungen und Arbeitskreise an der katholischen Akademie Rottenburg-Stuttgart. Von 1996–2006 regelmäßig Gastdozenturen an rumänischen Universitäten. Seit 2004 Professorin an der Universität Freiburg. Forschungsschwerpunkte sind Anthropologie und Naturphilosophie. Bücher u.a.: Was ist Leben? Darmstadt 2003; Person: Die Begründung menschlicher Identität, Darmstadt 2007.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Peter Dabrock (Professor für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik, Fachbereich Theologie, Universität Erlangen-Nürnberg)
Synthetische Biologie als 'Gott spielen'?
Dienstag, 14. Dezember 2010, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)