Prof. Dr. Sabine Föllinger – Vortragsexposé – Wintersemester 2006/2007

Das Seminar für Klassische Philologie und das Studium generale laden zu folgendem Gastvortrag ein:

Prof. Dr. Sabine Föllinger (Bamberg)

Dichtung als Therapie? Antike Reflexionen über die heilende Wirkung von Dichtung

Donnerstag, 30. November 2006, 16.15 Uhr
Achtung, Hörsaaländerung: Der Vortrag von Prof. Föllinger findet nun in P 206 (Philosophicum) statt
[nicht im Fakultätssaal, R 01-185, wie ursprünglich angekündigt]

Die Funktion von Dichtung ist ein Aspekt, der in der Literatur der Antike von Anfang an ein Thema der Dichtung selbst, aber auch von Texten aus anderen Gattungen darstellt. Der Vortrag wird anhand von – vorwiegend aus dem Bereich der Dichtung stammenden – griechischen Texten von der archaischen bis in die hellenistische Zeit der Frage nachgehen, inwieweit Dichtung auch ein therapeutischer Effekt im Sinne der Heilung von einem als defizient empfundenen Zustand zugesprochen wird. Es wird sich erweisen, dass die behandelten Texte als zentrales Kriterium der heilenden Wirkung von Dichtung die Distanzgewinnung betrachten.

Sabine Föllinger studierte Klassische Philologie in Freiburg, München und Rom und wurde 1994 in Freiburg mit einer Arbeit über das Thema "Differenz und Gleichheit. Das Geschlechterverhältnis in der Sicht griechischer Philosophen des 4. bis 1. Jahrhunderts v. Chr." promoviert (erschienen 1996 als Hermes-Einzelschrift 74). Anschließend war sie als wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Klassische Philologie in Mainz tätig, wo sie sich 2000 mit einer Studie über „Mythos bei Aischylos“ habilitierte (erschienen als "Genosdependenzen. Studien zur Arbeit am Mythos bei Aischylos, Göttingen 2003"). Nach einer Zeit als Hochschuldozentin in Mainz wurde sie 2003 auf die Professur für Klassische Philologie/Schwerpunkt Gräzistik der Universität Bamberg berufen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen vor allem in den Bereichen der antiken Philosophie und Naturwissenschaft, besonders Biologie, der Fachliteratur, der antiken Anthropologie und der griechischen Tragödie.