Themenschwerpunkt des Studium generale
SELBSTBILD UND WELTBILD. KULTURALITÄT, PLURALITÄT, UNIVERSALITÄT?
Prof. Dr. Wolfgang Prinz (Leipzig)
Subjektivität zwischen Natur und Kultur
Montag • 14. Januar 2013 • 18:15 Uhr • N 1 (Muschel)
Menschen verstehen sich als Subjekte. Sie begreifen sich als Urheber ihrer Gedanken und Handlungen. Der Vortrag diskutiert einfach klingende Fragen, die aber schwer zu beantworten sind: Was sind eigentlich Subjekte? Wie unterscheiden sich Subjekte von Nicht-Subjekten und wie können Subjekte aus Nicht-Subjekten hervorgehen? Die Antworten, die ich vorschlage, lassen sich in drei Thesen zusammenfassen, die ich auf dem Hintergrund neuerer kognitionswissenschaftlicher Forschungsergebnisse entwickle: (1) Subjektivität ist keine Naturtatsache, sondern ein soziales Artefakt; (2) Subjektivität entsteht in Prozessen sozialer Spiegelung und (3) Soziale Artefakte sind nicht weniger real als Naturtatsachen.
Wolfgang Prinz
1962–1966 Studium an der Universität Münster (Psychologie, Philosophie, Zoologie)
1970 Promotion an der Ruhr-Universität Bochum
1975–1990 Professor für Experimentelle Psychologie an der Universität Bielefeld
1990–1998 Lehrstuhl für Psychologie und Philosophie an der Universität München
1990–2010 Direktor am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung/München und Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften/Leipzig
Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Wahrnehmung, Handlungssteuerung, Bewusstsein.
Zahlreiche theoretische und experimentelle Publikationen. Im Frühjahr 2013 erscheint im Suhrkamp-Verlag eine Monographie über die sozialen Grundlagen von Subjektivität (Selbst im Spiegel: Die soziale Konstruktion von Subjektivität).
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Gert Krell
(Professor em. für Internationale Politik, Institut für Politikwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Weltbilder in den Internationalen Beziehungen: Eine politikwissenschaftliche Perspektive
Montag • 28. Januar 2012 • 18:15 Uhr • N 1 (Muschel)