Prof. Dr. Wolfgang Ullrich – Vortragsexposé – Sommersemester 2016

THEMENSCHWERPUNKT DES STUDIUM GENERALE
"KUNST – MACHT – MORAL"


Prof. Dr. Wolfgang Ullrich
(Autor, Kulturwissenschaftler und Berater, Leipzig und München · Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie (bis 2015), Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe)

Kunst betrachten, Kunst besitzen. –
Über konkurrierende Formen des Umgangs mit Kunst

Montag, 23. Mai 2016, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)

Der Umgang mit Kunst war während der gesamten Moderne geprägt von Betrachtern, die die Werke nicht besaßen, sondern sie im Museum, bei Ausstellungen, vielleicht auch nur durch Reproduktionen auf sich wirken ließen. Sie bemühten sich dabei um eine sekundäre Aneignung, lernten also, durch diverse Praktiken des Sprechens, Schreibens, Interpretierens das Nicht-Besitzen zu kompensieren. – Der Vortrag beleuchtet einige der Aneignungspraktiken der Moderne und grenzt sie von Formen des Umgangs mit Kunst ab, die typisch für diejenigen sind, welche sie sammeln und besitzen. Er analysiert die soziopolitischen Aspekte des Umgangs mit Kunst und erörtert, welche Funktionen dieser innerhalb der Paradigmen des Betrachtens und des Besitzens zugesprochen werden.

Wolfgang Ullrich, geb. 1967, war von 2006 bis 2015 Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Er legte seine Professur nieder, um als freier Autor zu arbeiten. Seine Publikationen beschäftigen sich mit der Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zeitgenössischen Bildwelten, bildsoziologischen Fragen und Konsumkultur. Jüngste Buchveröffentlichungen: Alles nur Konsum. Kritik der warenästhetischen Erziehung, Berlin 2013; Des Geistes Gegenwart. Eine Wissenschaftspoetik, Berlin 2014; Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust, Berlin 2016; Der kreative Mensch. Streit um eine Idee, Salzburg 2016. – Mehr unter www.ideenfreiheit.de.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (Forschungsprofessor für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie, Institut für Soziologie, Technische Universität Dresden)
Geschichtsphilosophie als moralische Instanz?
Vom ›Kunststaat DDR‹ bis zum deutsch-deutschen Bilderstreit nach 1990

Montag, 30. Mai 2016, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)