Prof. Mag. Dr. Birgit Heller – Vortragsexposé – Wintersemester 2015/2016

Studium generale: Mainzer Universitätsgespräche
"Tod und Sterben"

Prof. Mag. Dr. Birgit Heller

Institut für Religionswissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien

Wie Religionen den Tod deuten:
Impulse auch für mein Sterben?

Mittwoch, 2. Dezember 2015, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)

Der Umgang mit sterbenden und toten Menschen – von der Art der Begleitung, der Behandlung, der Todesfeststellung, der Sterbehilfe bis hin zur Organentnahme – ist abhängig davon, wie die Fragen beantwortet werden, was der Tod bedeutet, was ein gutes Sterben ist, was eigentlich beim Tod passiert oder welche Vorstellungen über das Weiterleben nach dem Tod existieren. Religionen geben Antworten auf die Bedeutung von Leben und Tod. Der Blick auf verschiedene religiös-kulturelle Traditionen soll dazu beitragen, das Sterben von Menschen aus dem engen medizinischen Kontext herauszulösen. Sterben ist genau so wenig eine Krankheit wie Gebären, daher kann der Medizin auch nur – wenn überhaupt nötig – eine begleitende Rolle zukommen, der tragende Boden ist von anderer Art. Vorstellungen vom guten Sterben gibt es in den meisten religiös-kulturellen Traditionen, aber sie stimmen nicht überein. Es gibt kein allgemeingültiges Schema für das gute Sterben und kein Patentrezept.

Prof. Mag. Dr. Birgit Heller, Jg. 1959, studierte Philosophie, Katholische Theologie, Altorientalistik und Indologie in Salzburg und Wien. Mehrere Studien- und Forschungsaufenthalte in Indien. 1998 Habilitation für Religionswissenschaft an der Fakultät für Sozial- und Geisteswissenschaften der Universität Hannover/D. Seit 1999 Professorin am Institut für Religionswissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Themen der systematisch-vergleichenden Religionswissenschaft (Sterben, Tod und Trauer; Jenseitsvorstellungen; Religionen und Medizinethik); Hindu-Religionen; praxisorientierte Religionswissenschaft (Interreligiöse und spirituelle Dimensionen von Palliative Care); Gender Studies. Wichtige Veröffentlichungen: Heilige Mutter und Gottesbraut. Frauenemanzipation im modernen Hinduismus (1999); Wie Religionen mit dem Tod umgehen (2012); gem. mit Andreas Heller: Spiritualität und Spiritual Care (2014).

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Reiner Sörries (Christliche Archäologie und Kunstgeschichte, FB Theologie, Universität Erlangen-Nürnberg; Direktor des Zentralinstituts und Museums für Sepulkralkultur Kassel)
Nicht jeder trauert anders, aber jeder trauert verschieden.
Kulturgeschichtliche und kulturelle Aspekte der Trauer

Mittwoch, 9. Dezember 2015, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)